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Biel

Spitalzentrum wappnet sich für die Coronavirusepidemie

Die Coronavirusepidemie ist in der Schweiz Realität. Das Spitalzentrum Biel hat sich daher für eine sich ausweitende Epidemie sowie auch für die Gewährleistung eines erhöhten notfall- und intensivmedizinischen Versorgungsbedarfs in der Region gewappnet.

Bild: bt/a
  • Dossier

Vor einer Woche hat das Spitalzentrum Biel (SZB) als erstes Spital des Kantons Bern eine Patientin mit einer bestätigten Coronaviruserkrankung aufgenommen. Seither arbeitet das Akutspital in enger Zusammenarbeit mit den kantonalen Behörden entschlossen an den Vorbereitungen für eine Zunahme des entsprechenden Versorgungsbedarfs in der Region, heisst es in der Medienmitteilung. Unter der Leitung des Führungsorgans des hauseigenen Dispositivs für besondere Lagen – einer erprobten interprofessionellen Taskforce, die seit zehn Tagen nahezu täglich tagt – wurden spitalweit die notwendigen Vorkehrungen getroffen, um für verschiedenste Eventualitäten gerüstet zu sein.

Spezifische Diagnostikeinheit geschaffen

Seit Anfang Woche empfängt das SZB Personen mit Verdacht auf eine Coronavirus-Erkrankung in einer speziellen Lokalität für Verdachtsdiagnostik, wo sie untersucht und abgeklärt werden. Eingerichtet wurden ebenfalls separierte Wartezonen und Patientenpfade, die den Schutz von Personal und Mitpatienten gewährleisten. Auch hat das Spital sein Fachpersonal spezifisch geschult und alle erforderlichen logistischen Vorkehrungen getroffen, um bei Bedarf kurzfristig rund 12 erkrankte Patientinnen und Patienten auf einer räumlich separierten Bettenstation aufnehmen und behandeln zu können. Weitere 2 Unterdruckzimmer stehen in der Kinderklinik, weitere 2 bis 5 in der Intensivstation zur Verfügung.

Aktuell befinden sich 4 positiv bestätigte Patienten im SZB in kombinierter Kontakt- und Aerosolisolation in Behandlung, während weitere Fälle zuhause in Quarantäne betreut werden. Eine erste Patientin konnte bereits nach Hause entlassen werden.

Vorkehrungen für Erhöhung notfall- und intensivmedizinischer Kapazitäten getroffen

Mit Blick auf die zu erwartende Zunahme von Hospitalisierungen besonderer Risikogruppen – etwa älterer Patientinnen und Patienten, die verstärkt intensivmedizinische Versorgung benötigen – wurden zudem Vorbereitungen getroffen, um bei Bedarf rasch entsprechende Bettenkapazitäten schaffen bzw. freispielen zu können. Als Zentrumsspital mit Service-Public-Auftrag bereitet sich das Spitalzentrum Biel zudem darauf vor, falls nötig Kapazitäten für eine allfällige subsidiäre Notfallversorgung in der Region zu schaffen. Sollte die Zahl der Fälle rasch ansteigen, müssen geplante Operationen verschoben werden.

Angesichts des nach wie vor hohen Informationsbedarfs der Bevölkerung hat das SZB zudem eine telefonische Triage-Linie eingerichtet, welche die Fachärzte entlastet und eine rasche Beantwortung von Anfragen erlaubt.

Keine Mitarbeitenden mehr unter Quarantäne

Die 10 Mitarbeitenden des SZB, für die am 4. März in Zusammenhang mit einer möglichen Exposition während der Aufnahme einer Patientin vorsorglich Quarantäne angeordnet worden war, konnten ihre Arbeit nach Abklärung allfälliger Symptome bereits am Folgetag wieder aufnehmen. Sie arbeiten gemäss den geltenden Richtlinien des Bundes mit einer Maske.

Mit Unterstützung der geballten Fachexpertise seiner über 1400 Mitarbeitenden ist das Spitalzentrum Biel gewappnet, um den Herausforderungen der Coronavirusepidemie zu begegnen. Dabei haben für das Spitalzentrum Biel nach wie vor die Erfüllung seiner Aufgaben als Zentrumsspital und die Aufrechterhaltung seines medizinischen und chirurgischen Angebots für alle Patientinnen und Patienten der Region hohe Priorität. mt

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