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Ipsach

Spontanes Ständchen von Steili Kressä

Das Seeländische Chorfest in Ipsach hat kein Wetterglück gehabt. Trotzdem war der Anlass ein Erfolg, war doch der Festsaal fast durchwegs bis auf den letzten Stuhl besetzt.

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von Heidi Flückiger

Peter Hofmann, OK-Präsident des Seeländischen Chorfests in Ipsach, heisst die Gäste willkommen und eröffnet die Gesangvorträge mit dem örtlichen Männerchor, der das Fest organisiert hat (das BT berichtete). Am späteren Nachmittag wendet sich auch Bernhard Bachmann (SP), Gemeindepräsident von Ipsach, im Namen der Behörde an die Anwesenden. «Einen Anlass wie diesen zu organisieren verdient Applaus», sagt er.

Die Gesangvorträge der 23 Chöre wechseln sich mit heiteren und besinnlichen sowie mit bekannten und selten gehörten Liedern ab. Die Zuhörerinnen und Zuhörer lauschen den Darbietungen und geizen nicht mit Applaus. Der gegenseitige Respekt der Sängerinnen und Sänger ist gross. Im Saal machen fast nur Lobesworte die Runde.

Veteranen und der Nachwuchs

Auch die in grosser Anzahl zum Chorfest geladenen Veteraninnen und Veteranen mit 50- und mehrjähriger Mitgliedschaft ernten Lob. Sie sind der Beweis, dass das Singen ein gerne gepflegtes Freizeitvergnügen ist.

Besonders grosse Aufmerksamkeit werden dem Kinderchor Cantolino und dem Jugendchor Cantolaare gewidmet. Die jungen Sängerinnen und Sänger werden schon beim Betreten der Bühne mit tosendem Applaus empfangen. «Sie sind der Nachwuchs, der dem Chorgesang die Zukunft bahnt», wird an einem der Tische des 350 Plätze bietenden Festsaals gesagt. Aber nicht nur im Festsaal, auch auf dem verregneten Gemeindeplatz werden Lieder angestimmt, wie von Sängern der Steili Kressä aus Lyss, die zur Freude der Anwesenden ein spontanes und im Programm nicht vorgesehenes Ständchen zum Besten geben.

Singen macht hungrig

Kein Applaus steht dem Wetter zu. Es regnet fast den ganzen Tag. Die Bänke und Tische beim Gemeindeplatz bleiben ungenutzt. Das Singen macht anscheinend hungrig und durstig, denn beim Bierwagen und beim Stand mit Essensangeboten herrscht zeitweise Grossandrang.

Das Team der freiwilligen Helferinnen und Helfer, das sich wie die übrigen Festbesucher grösstenteils aus Mitgliedern von Chören, deren Angehörigen, Bekannten und Freunden zusammensetzt, reagiert blitzschnell und freut sich über die Nachfrage. Aus Anlass des Chorfests wurde das alte Feuerwehrmagazin zur Fischstube umfunktioniert. Dort sind die fritierten Fische aus dem Seeland der Renner. Das Dreier-Team hat auch noch lange nach der Mittagszeit alle Hände voll zu tun.

«Wir sind mit dem Verlauf des Chorfests rundum zufrieden», so Peter Hofmann. Die Stimmung sei gut gewesen und es habe alles bestens geklappt, sagt er.

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Nachgefragt

«Gut für die Gesundheit»


Robert Schwab aus Safnern ist seit 1996 im Vorstand der Chorvereinigung Seeland. Vor vier Jahren hat er das Präsidium übernommen.

Robert Schwab, ist es schwierig, Chöre für die Organisation eines Chorfestes wie in Ipsach zu gewinnen?

Robert Schwab: Ja sehr. Vor allem Chöre, die nicht im Verband organisiert sind. Die scheuen die Kosten, weil sie den Nutzen nicht sehen.

Wer bestimmt, welche Chöre an solchen Festen mitsingen?

Grundsätzlich sind unsere Chorfeste für die Mitgliederchöre der Chorvereinigung Seeland. Wir haben uns aber nie anderen Chören verwehrt. Der Frauenchor Vogulyssene, der kein Mitglied ist, nimmt bereits zum zweiten Mal an einem unserer Chorfeste teil.

Singen Sie bei einem Chor mit?

Da ich Chorleiter der Chöre von Pieterlen und Safnern bin, kommt das Singen bei mir leider zu kurz.

Bilden sich zunehmend gemischte Chöre, weil den Chören Mitglieder fehlen?

Aus Mangel an Sängerinnen und Sängern haben sich viele Chorgemeinschaften und gemischte Chöre gebildet. Damit die Gesangvielfalt erhalten bleibt, sollen alle drei Chorgattungen vertreten sein.

Wie sieht es bei den Chören mit dem Nachwuchs aus?

Kinder und Jugendliche singen sehr gerne. Weil aber das Singen im Schulunterricht einen kleinen Stellenwert hat, ist es kaum möglich, sie in einem anderen Rahmen mit dem Singen vertraut zu machen. Dabei ist das Singen gut für die Gesundheit.

Haben Gesangchöre Zukunft?

Ich hoffe es, weiss aber nicht, wie es in fünf Jahren aussieht. Viele Leute wollen nicht mehr an eine Struktur gebunden sein, sondern lieber das tun, wozu sie gerade Lust haben. Interview: hf

Stichwörter: Chorfest, singen, Chöre, Seeland, Ipsach

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