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Biel

Stadt Biel macht auf häusliche Gewalt aufmerksam

Vom 2. bis zum 30. März wird die zweisprachige Ausstellung «Stärker als Gewalt» in Biel gezeigt. Sie will Jugendliche und junge Erwachsene für das Thema häusliche Gewalt sensibilisieren und Präventionsarbeit leisten.

Symbolbild: Keystone

18'500 Anzeigen wegen häuslicher Gewalt wurden im 2018 in der Schweiz eingereicht, allein im Kanton Bern waren es mehr als 1’200 Fälle. In der Region Biel haben im Jahr 2019 439 Frauen die Beratungsdienste von Solidarité femmes Biel/Bienne et Région in Anspruch genommen, 52 weitere haben mit ihren Kindern Zuflucht und Schutz gefunden im Frauenhaus der Institution, heisst es in der Medienmitteilung. Im gleichen Zeitraum hat die Opferberatungsstelle Biel rund 450 Betroffene von Straftaten begleitet, in 50% der Fälle handelte es sich um sexuelle Gewalt.

Die Stadt Biel hat für das Jahr 2020 verschiedene Aktivitäten geplant, um das Thema in den Fokus zu rücken. Die Wanderausstellung gegen häusliche Gewalt bildet dabei den Auftakt. Die Opferhilfestellen engagieren sich mit der Stadt. Die Ausstellung in der Aula der Wirtschaftsschule BFB ist als interaktiver Besuch in einer Familienwohnung konzipiert. Beim Rundgang durch die einzelnen Zimmer taucht man in die Realität eines von Gewalt geprägten Alltags ein und wird mit verschiedenen Aspekten der häuslichen Gewalt konfrontiert: Im Elternschlafzimmer liegt der Schwerpunkt auf dem zyklischen Charakter dieser Form von Gewalt und der Tatsache, dass Opfer den Tatpersonen immer wieder neue Chancen geben, in der Küche wird auf die Arbeit der Polizei und die erschwerenden Faktoren der Gewalt eingegangen, im Jugendzimmer kann auf einem überdimensionalen Handy der übergriffige Chatverlauf eines jungen Liebespaars nachgelesen werden. Eines der Hauptziele ist es, insbesondere Jugendlichen und jungen Erwachsenen aufzuzeigen, wie sie den Kreislauf der Gewalt durchbrechen und wo sie Hilfe erhalten können, so die Mitteilung.

Die Wanderausstellung ist ein gemeinsames Projekt der Kantone Bern und Freiburg, das in enger Zusammenarbeit zwischen der Berner Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt, dem Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann und für Familienfragen Freiburg und die Kantonspolizei Bern entwickelt und umgesetzt wurde. Ein lokales Organisationskomitee bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Stadt Biel, von Solidarité femmes, der Opferberatungsstelle Biel, des Gymnase français, der Wirtschaftsschule BFB und des BBZ hat die Ausstellung nun nach Biel geholt. Mitarbeitende der lokalen Beratungsstellen (Solidarité femmes, Opferberatungsstelle Biel und Dargebotene Hand) sowie der Kantonspolizei werden im März über 80 Schulklassen aus der Region durch die Ausstellung führen und Fragen beantworten.

Fachpersonen und interessierte Personen aus der Bevölkerung sind eingeladen an einer öffentlichen Führung teilzunehmen, diese finden an den folgenden Tagen jeweils von 17:30 – 18:30 statt:

  • Donnerstag 5. März: Deutsch
  • Dienstag 10 März: Französisch (Übersetzung auf Portugiesisch und Spanisch)
  • Donnerstag 19. März: Französisch (Übersetzung auf Italienisch und Englisch)
  • Dienstag 24. März: Deutsch (Übersetzung auf Türkisch) mt

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