Sie sind hier

Abo

Esplanade

Startschuss für das neue Parkhaus

Die knapp 20 Millionen Franken teure Altlastensanierung auf dem ehemaligen Gaswerkareal mitten in Biel ist abgeschlossen. Jetzt beginnt die zweite Etappe.

Blick in das zukünftige Parkhaus Esplanade von der Zufahrtseite beim Kreisel Silbergasse her. Auf zwei Stockwerken werden hier 500 Parkplätze entstehen. Bild: Olivier Gresset

(jl) Auf dem ehemaligen Gaswerkareal geht es vorwärts. Nach dem kostspieligen Fund von Altlasten und der damit verbundenen Verzögerung ist die erste Phase des Bauprojekts Esplanade inzwischen abgeschlossen. Der Grund ist gesäubert und die Grube ausgehoben. «Jetzt geht es positiv weiter», kündigte Biels Baudirektorin Barbara Schwickert an. Gemeinsam mit Silvia Steidle, Finanzdirektorin und Verwaltungsratspräsidentin der Parking Biel AG, läutete Schwickert gestern die zweite Etappe ein. Sie legten den Grundstein für das Parkhaus, das zwischen Coupole und Kongresshaus entstehen wird.

Die 28 Millionen Franken teure Tiefgarage soll im Sommer 2015 eröffnet werden und Platz bieten für 500 Autos. Das Parkhaus löst die oberirdischen Abstellplätze auf dem ehemaligen Gaswerkareal ab. Diese werden bei der Eröffnung des Parkhauses 2015 geschlossen.

In einer dritten Bauphase geht es an die Oberfläche. Der Platz zwischen Gaskessel und Kongresshaus sowie der Laure-Wyss-Park im Osten werden gestaltet. Dies allerdings einfacher als ursprünglich geplant. Denn aufgrund der Mehrkosten von 11,5 Millionen Franken, die durch die Altlastensanierung entstanden sind, muss die Stadt an anderer Stelle sparen, wie eben bei der Oberflächengestaltung, wo drei Millionen weniger ausgegeben werden sollen.

Auch der Einbezug privater Investoren ist laut Steidle noch immer eine Option. «Konkrete Offerten liegen aber noch nicht vor.» Die Esplanade im Zentrum Biels wird auch die nächsten Jahre eine Baustelle bleiben, da nicht nur die Stadt Bauprojekte verfolgt. «Das Gebiet verändert sich stark und erhält ein neues Gesicht», sagte Schwickert gestern.   

--------------------------------------------------------

Fast drei Jahre ist es her, dass die Bieler Stimmbevölkerung deutlich dem Wandel auf dem Gaswerk-Areal zugestimmt hat. Ein unterirdisches Parkhaus und ein oberirdischer Park sollen die «Esplanade» zu einem urbanen Zentrum Biels machen. Wenn alles gut gehe, sei das Projekt 2014 fertig gestellt, sagte Biels Stadtpräsident Erich Fehr (SP) damals dem «Bieler Tagblatt» zuversichtlich  – und meinte damit sowohl das Parkhaus als auch die Oberflächengestaltung. Doch er täuschte sich.

Bekanntlich hat die überraschend hohe Verschmutzung des ehemaligen Gaswerkareals das Projekt verteuert und verzögert. Doch inzwischen ist die erste Phase abgeschlossen und es geht vorwärts. Gestern haben die Verantwortlichen der Stadt über den aktuellen Stand informiert und gleichzeitig den Grundstein für das Parkhaus gelegt.
Der Bau der Tiefgarage bildet die zweite Etappe der Überbauung Esplanade. Der Parking zwischen der Coupole und dem Kongresshaus soll im Sommer 2015 eröffnet werden und bietet Platz für 500 Autos. Die Kosten belaufen sich auf 28 Millionen Franken und sind vom Stimmvolk im Mai 2011 abgesegnet worden.  

An der Oberfläche wird gespart
«Jetzt geht es positiv weiter», sagte Baudirektorin Barbara Schwickert (Grüne) und blickte auf die schwierige erste Phase zurück. Ende Januar konnte die Altlastensanierung abgeschlossen werden. Sie wird die Stadt 11,5 Millionen Franken teurer zu stehen kommen als bei der Abstimmung 2011 angenommen. Damals wurden für die Sanierung acht Millionen Franken veranschlagt, aufgrund der hohen Verschmutzung des Areals werden es 19,5 Millionen Franken sein.

Wo die Stadt dieses zusätzliche Geld hernehmen soll, dazu konnten Schwickert und ihre Amtskollegin Silvia Steidle von der Finanzdirektion (PRR) gestern nichts Neues sagen. Bekannt ist, dass die stadteigene Parking Biel AG zwei Millionen daran zahlen wird, weil der Aushub für das Parkhaus durch die Altlastensanierung bereits erfolgt ist. Drei Millionen sollen zudem bei der Oberflächengestaltung gespart werden. Sprich: Der Platz oberhalb der Garage und der Laure-Wyss-Park im Osten des Areals sollen einfacher ausfallen als geplant (das BT berichtete).

«Wie sich das konkret auswirkt, können wir erst zu einem späteren Zeitpunkt sagen», sagte Schwickert gestern. Auch die Idee, private Investoren für einzelne Parzellen zu finden, ist noch nicht vom Tisch, so Steidle. «Konkrete Offerten liegen aber noch nicht vor.» Da das Gelände in der Zone für öffentliche Nutzung liegt, käme zum Beispiel der Bau einer Schule oder eines Verwaltungsgebäudes in Frage. Für den Bau von Wohnungen hingegen bräuchte es eine Zonenänderung, was Steidle aber nicht ausschliessen will.

«Ein neues Gesicht»
Der Platz oberhalb des Parkhauses wird in einer dritten Phase im Verlaufe des Jahres 2016 umgestaltet. Zum Abschluss bleibt für 2017 der Laure-Wyss-Park im Osten, der nach der berühmten Bieler Schriftstellerin und Journalistin benannt ist. «Hier wird sich noch während einigen Jahren eine Baustelle befinden», sagte Schwickert mit Blick auf die zukünftigen Schritte. «Das Gebiet erhält ein neues Gesicht.»

Denn nebst Parkhaus und Park verfolgt auch die Coupole ein Umbauprojekt. Private Investoren planen zudem für 200 Millionen Franken eine exklusive Überbauung mit 220 Wohnungen, Arbeits- und Gewerbeflächen und einem Hotel. Die vielen Projekte bedingen viel Koordinationsarbeit, bemerkte Schwickert.

Ähnlich wie beim Neumarktplatz, der noch immer brach liegt, werden die derzeit bestehenden Parkplätze östlich des Gaskessels geschlossen, sobald das Parkhaus im Sommer 2015 eröffnet wird. Das sei vorgeschrieben, sagte André Glauser, Leiter Öffentliche Sicherheit der Stadt Biel. Nur so, ergänzte zudem Steidle, werde das neue Parkhaus im Zentrum tatsächlich genutzt.

1100 Parkplätze ab 2015
• Die Parking Biel AG gehört zu 100 Prozent der Stadt Biel.
• Zur Parking Biel AG gehören drei Parkhäuser: Das Altstadt-Parking mit 280 Parkplätzen, das Bahnhof-Parking mit 330 Plätzen und das Esplanade-Parking, das im Sommer 2015 eröffnet werden soll und auf zwei Stockwerken für 500 Autos Platz bietet.
• Insgesamt wird die Parking Biel AG so rund 1100 Parkplätze betreiben.
• Wie das Altstadt- und das Bahnhofparking laufe, sei grundsätzlich zufriedenstellend, sagt André Glauser, Leiter Öffentliche Sicherheit.
• Laut Silvia Steidle soll das Parkhaus Esplanade ab 2025 gewinnbringend sein.     (jl)

 

Nachrichten zu Biel »