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Biel

Tierschützer demonstrieren vor dem Zirkus Knie

Heute gibt der Zirkus Knie seine letzte Vorstellung in der Stadt. Tierschützer haben immer wieder vor dem Zelt demonstriert, auch heute wollen sie vor Ort sein.

Der Zirkus Knie gastiert in Biel. archivbild: olivier gresset/bieler tagblatt

Nicht nur Kinderaugen strahlen, wenn Pferde durch die Manege galoppieren, wenn mächtige Elefanten Kunststücke vorführen oder niedliche Ziegen und Schweine witzige Darbietungen zeigen. Immer wenn der Schweizer Nationalzirkus Knie in die Städte kommt, erfreut er sich grosser Beliebtheit bei Jung und Alt. Heute gibt das Knie-Team seine letzte Vorstellung in Biel - und auch heute wollen Schweizer Tierschützer vor dem Zelt auf ihre Anliegen aufmerksam machen.

«Die Zirkusse sind wieder unterwegs, und das können wir natürlich nicht unkommentiert lassen», teilt die Schweizer Liga gegen Vivisektion (LSCV; Forschung am lebenden Tier, Anm. d. Red.) auf ihrer Website mit. Darum fordern sie «kein Applaus für Tierquälerei». So versammelt sich die Gruppe jeweils 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn vor dem Eingang des Zirkus. Dabei halten zwei Aktivisten ein Banner hoch, die restlichen verteilen Flyer.

Auch heute werden die Tierschützer wieder vor Ort sein. Allerdings sei lediglich eine Flyeraktion geplant, sagt Benjamin Frei vom LSCV. «Die Polizei hat uns verboten, ein Transparent zu zeigen.» Zudem dürfe sich seine Gruppe nicht mehr vor dem Zelt positionieren, sondern müsse gemäss Polizei genügend Abstand wahren.

Ein Grossteil der Besucher habe die Protestaktionen gar nicht mitbekommen, schreibt Peter Küchler, Medienverantwortlicher des Circus Knie, auf Anfrage. «Das Publikum ist sich gewiss, wie vorbildlich der Circus Knie seine Tiere hält und sie beschäftigt.» Diese Aussage bestätigt der Schweizer Tierschutz (STS) in seinem Zirkusbericht 2014. «Der Circus Knie bietet den Tieren optimale Bedingungen unter der Voraussetzung eines fahrenden Unternehmens.» So werden etwa die Pferde einmal pro Tag auf eine nahe dem Standort gelegene Weide gebracht. «Diese Massnahme zum Wohl der Tiere unterscheidet Knie positiv von den meisten anderen Zirkussen», schreibt der STS. fm

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B.Frei_LSCV

Schade, es wurde wieder einmal die Chance verpasst, den Zirkus auch mal kritisch zu betrachten. Elefanten müssen mit dem Bullenhaken, einem Stab mit einem mehreren cm langen Metallhaken am Ende, von klein auf geschlagen werden. Anders würden sie einen Menschen in ihrer Nähe unter diesen Umständen nicht akzeptieren und schon gar nicht solche unnatürliche Bewegungsabläufe vorführen. Zudem sind Tiere fühlende Lebewesen und keine Unterhaltungsobjekte welche zu unserer Belustigung das halbe Jahr durchs Land, und dann aufgrund des Patzmangels täglich hin- und her, gekarrt werden. Es stehen viele offene Fragen im Raum, welche auch dieser Artikel und die Erklärungen des Zirkus nicht beantworten. Benjamin Frei, LSCV.ch


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