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Port

Überraschendes zum Jubiläum

Am Samstag feiern die Fahnenschwinger aus der Region ihr 50-Jahr-Gruppenjubiläum in Port. Das volkstümliche Programm verspricht neben viel Traditionellem und Urtümlichem auch Innovatives.

Die Fahnenschwinger-Seeland-Berner Jura mit Aktiven aus der Gründerzeit. bild mdä

von Markus Dähler

Vor 50 Jahren haben sich die erfolgreichen Fahnenschwinger aus dem Seeland und dem Berner Jura entschlossen, künftig gemeinsam zu trainieren und sich dabei gegenseitig zu unterstützen. Der Bürener Paul Gehri und weitere Aktive fanden zuerst im Hirschensaal in Bözingen ein geeignetes Lokal, um auch die Hochschwünge zu trainieren. Später wurde in der Fahrzeughalle im alten Bieler Werkhof die Seidenfahne geschwungen und heute ist die erfolgreiche Riege jeweils am Donnerstagabend in Kirchgemeindehaus in Madretsch am Werk.

Zurück von der Alp

Für das Jubiläumsprogramm werden dort unter der Leitung von Robert Gutmann einige besondere Vorträge einstudiert. So haben auch die Altmeister aus der Gründerzeit der Vereinigung ihre Fahne wieder ausgepackt. «Und auch die Jugend soll ihr beachtliches Können zeigen», sagt Walter Kobel, der als langjähriger Mentor der Gruppe dem Jubiläumsabend erwartungsvoll entgegensieht. Neben den Darbietungen der Fähndler mit teils überraschenden Einlagen und Show-Acts kommen auch die Jodler- und Volksmusikfreunde auf ihre Rechnung.

Das Jodlerchörli Urnäsch am Säntis ist bekannt für seine urtümlichen Zäuerli und kraftvollen Lieder. Zudem sind die Sennen von der Alp zurück und bringen ihre Treicheln und Nidleschüsseln zum Talerschwingen mit. Die Tracht der Appenzeller Sennen mit den gelben Lederhosen über den Kniesocken und der «Chüelibroscht» mit kunstvollen Verzierungen ist auch fürs Auge ein Leckerbissen.

Aktive Familien 

Aus der Reihen der Familie Kobel sind in der Porter Mehrzweckhalle auch Mutter Meieli und Tochter Cornelia als Alphornduo Sagiloch am Werk. Martin Kobel, welcher als langjähriger Dominator der nationalen Fahnenschwingerszene längst aus dem Schatten seines Vaters getreten ist, gilt auch mit dem Schwyzerörgeli im Quartett Fägnäscht und als Sänger und Jodler im Quartett Vierspännig als Könner seines Fachs.

«Den Hauptpart, teils mit urwüchsigen Kostenproben der technisch hochstehenden und von Präzision und Ruhe geprägten Seeländerschule, steuern die Fahnenschwinger in wechselnden Formationen selber bei», sagt ein erfreuter Walter Kobel.

Und für Ueli Stalder, dem abgetretenen BKJV-Fähnrich aus La Heutte, ist das Fahnenschwingen in Port zusammen mit Sohn Alain wohl der Auftakt für ein weiteres Generationenprojekt. Stalders aus dem Berner Jura gehören zusammen mit der ebenso vielseitig aktiven Familien Tschan und Zeller zu den Fundamenten des zugleich sportlichen und volkstümlichen Brauchtums mit der Seidenfahne.

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