Heidi Flückiger
Im Beisein von zahlreichen aktiven Fasnächtlerinnen und Fasnächtlern sowie viel Publikum hat gestern Biels Carnaval-Prinz Cédric I. kurz nach 11.11 Uhr beim Zentralplatz die Fasnachtssaison eröffnet. Als Bühne diente ihm der Rand des vorhandenen Brunnens, den er über eine Leiter erreichen musste. Bei seiner Ansprache wurde er mit Pauken, Trompeten und gesanglichen Einlagen von den Vereinigten Bieler Guggenmusiken unterstützt.
Mit Witz
Dass der Fasnachts-Royal redegewandt und ein waschechter Romand ist, witzig sein kann und nicht unter Lampenfieber leidet, ist bekannt. Gestern stellte er sich dem narrenbegeisterten Publikum – Regentenstab schwenkend und mit einem breiten Lachen im Gesicht.
Unüberhörbar liess er via Megafon verkünden: «Vive le carnaval». Gleichzeitig sagte er, dass es sein Wunsch sei, die bevorstehende Bieler Fasnacht ausgiebig feiern zu können. «Müssen wir seriös sein oder wollen sie an der nächsten Fasnacht zu Hause bleiben?», wandte er sich in närrischer Manier ans Publikum, das ihm diese Frage sofort mit einem überzeugten Nein beantwortete. Ihm zu Ehren waren auffallend viele Romands zugegen, aber auch ehemalige Kolleginnen und Kollegen aus dem Bieler Gemeinderat waren zu sehen, so Stadtpräsident Erich Fehr (SP) oder die Bildungsdirektorin Glenda Gonzalez Bassi (PSR), die direkte Nachfolgerin von Cédric Némitz.
Auch Ulrich Roth, Firmengründer der Roth Immobilien AG und ein bekannter Fasnachtsunterstützer, der im Jahr 1998 die Prinzengarde gegründet hat und dem Vorstand der Faschingszunft seit 27 Jahren als Revisor zur Seite steht, war vor Ort.
Mit Cédric I. als Romand an der Fasnachtsspitze wird die Faschingszunft Biel am nächsten Narrenfest sowohl der bielerischen Zweisprachigkeit als auch der welschen Ortsbezeichnung Bienne gerecht.
Die traditionellen Würste
Bis anhin war Cédric I. Bielerinnen und Bielern vor allem unter seinem Nachnamen Némitz und als Direktor für Bildung, Kultur und Sport bekannt.
Dieses Amt hat er schon vor der Wahl zum Carnaval-Prinzen ad acta gelegt und wird sich jetzt den fasnächtlichen Verpflichtungen widmen (siehe BT von gestern).
Nach der Fasnachtseröffnung war es für den Carnaval-Prinzen an der Zeit, zusammen mit seinen Narrenkollegen im Châlet beim Zentralplatz die ebenfalls zum fasnächtlichen Ritual gehörenden Blut- und Leberwürste zu geniessen.
