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Nidau

Vom Winde verweht

Wenn das Farbpulver in der Luft schwebt und der Untergrund durch die tanzende Meute bebt, dann wird das Holifestival gefeiert. Dieses fand am Samstag hinter dem Bieler Strandbad statt. Durch den Wind wurde das Farbpulver überall verteilt. Obwohl das Atmen schwerfiel, verzichteten viele auf einen Schutz.

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Hannah Frei

Samstagnachmittag, 14 Uhr. Die Sonne ist nicht die einzige, die den Boden hinter dem Bieler Strandbad zum Glühen bringt. Tanzend werfen die rund 6000 Besucher des Holifestivals Farbbeutel um sich. Was die Spanier an ihrer alljährlichen Tomatina mit den Tomaten machen, wird in Indien mit Farbpulver gefeiert. Die kommerzielle Form des Holifestivals schaffte es nun bis zu uns nach Europa.

In der Luft schweben die Farbpartikel und schleichen sich in die Atemwege. Einige Besucher tragen eine Staubmaske oder ein Foulard, das sie sich vor den Mund binden. Zu jeder vollen Stunde ruft der Animator des Festivals zum gemeinsamen Farbwerfen auf. Der Countdown läuft: drei, zwei eins. Und dann werfen alle Besucher gemeinsam ihre Farbbeutel in die Höhe. Das Farbenpulver verwandelt das Festivalgelände in eine bunte Wunderwelt.

Harte Bässe und sommerliche Melodien
Aus den Lautsprechern brummt der Bass von elektronischer Musik, der vom Badehäuschen des Bieler Strandbads widerhallt. Der DJ kämpft mit der Regulierung der Lautstärke – manchmal lauter, dann wieder leiser – als suche er das passende Mittelmass. Trotz Hitze scheuen die Besucher keine Bewegungen. Ob in einer Polonaise oder alleine für sich, kaum jemand steht still.

Laura Kocher aus Studen und Jessica Scisci aus Orpund ziehen sich kurz aus der Menschenmenge zurück. Ihnen gefällt das Tanzen im Farbenmantel. «Doch wenn man sich während des Countdowns nahe bei der Bühne befindet, dann kann man eine Zeit lang kaum mehr atmen», sagt Kocher. Daher würden die beiden zwischendurch eine Pause einlegen, um im wahrsten Sinn des Wortes nach Luft zu schnappen. Doch trotzdem wollen die beiden bis am Ende bleiben und die Farbenschlacht zu lauter Musik geniessen.

Tanzen macht durstig
Die Bar ist stets gut besucht. Tanzen unter der Sonne macht durstig und treibt die Besucher dazu, viel Geld in Getränke zu investieren. Denn Mitgebrachtes darf nicht aufs Festivalgelände und muss beim Eingang entsorgt werden. Je mehr Alkohol fliesst, umso intensiver freuen sich die Besucher auf den nächsten Countdown. Manche Besucher scheinen auch ohne Alkohol Gefallen an dem Farbenfest zu finden. Doch sieht man so manchen, der halb tanzend, halb torkelnd über das Festivalgelände stolpert. Dabei haben die Getränke einen stolzen Preis. «Es ist klar, dass man an solchen Veranstaltungen etwas mehr für ein Getränk bezahlen muss. Doch 14 Franken für ein Longdrink exklusive Depot sind in meinen Augen einfach zu viel», sagt Sascha Valesa aus Biel. Aus der ganzen Schweiz sind die Besucher nach Biel gereist, um das Farbenfest zu erleben. So auch Saschas Bruder, Patrick Valesa, und seine Freundin Eva Hensler aus Luzern. Die beiden besuchen ihren Bruder, der in Biel wohnt und nutzten daher die Gelegenheit, um bei einem Holifestival dabei sein zu können. Hensler und Valesa sind begeistert von der Farbenpracht und der Stimmung: «Es ist einmal eine ganz andere Art von Festival. Mode und Aussehen werden durch die Farben in den Hintergrund gestellt», sagt Valesa. Die beiden besuchen sonst eher Rockkonzerte und hören selten elektronische Musik. «Wir sind hier, um die Farben zu geniessen», sagt der Luzerner.

Viele Besucher tragen weisse Kleidung, sodass die Farben besonders gut zur Geltung kommen. Der Kleidungsstil ist folglich schlicht gehalten. Zudem schien es, als hätten einige bewusst nicht ihre schönste Garderobe für den Anlass ausgewählt. Denn obwohl der Veranstalter sagt, dass die Farben wieder aus den Kleidern und Haaren ausgewaschen werden können, trauen dem nicht alle – zu Recht, wie man am nächsten Tag feststellen konnte.

One-Way-Ticket
Wer drin ist, darf nicht mehr raus. Der See liegt in Sichtweite, es herrschen zirka 30 Grad, und trotzdem darf man als Festivalbesucher nicht im See schwimmen gehen. Denn wer das Gelände verlässt, darf ohne nochmals Eintritt zu bezahlen nicht mehr zurück. Dies ist vielen Besuchern ein Dorn im Auge. So auch Fabian Bischof aus Bern, der gemeinsam mit seinen Freunden das Gelände schon zu Beginn des Festivals betreten hat, in der Hoffnung, am Nachmittag eine Pause im Wasser machen zu können. Am Eingang des Geländes versucht Bischof mit seinen Freunden, das Sicherheitspersonal trotzdem zu überzeugen, sie kurz rauszulassen. «Um schwimmen zu gehen hätten sie uns nicht rausgelassen. Doch als wir sagten, wir hätten kein Bargeld mehr und müssten am nächsten Bancomat neues besorgen, liessen sie uns gehen», sagte Bischof. Auf dem Festivalgelände gibt es keine Möglichkeit, um Bargeld zu beziehen. Und bezahlen kann man nur mit Bargeld oder der Kreditkarte. Daher scheint der Veranstalter Ausnahmen zu machen, wenn es um die Einnahmen geht.

Zum Glück tauchen kurz nach 16 Uhr kleine Wolken auf, welche die Sonnenstrahlen dämpfen. Denn Schatten sucht man auf dem Gelände umsonst. Den Wolken folgt der Wind und das Partyvolk erholt sich langsam von der grossen Hitze. Bis um 22 Uhr tanzt die Meute weiter. Danach ziehen die bunten Menschen weiter Richtung Stadt.

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