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„Krawattenzwang“

Warum Leo und Luna die Coronazeit bejubeln

Im persönlichen Blog berichtet Bernhard Rentsch, Chefredaktor „Bieler Tagblatt“, wöchentlich über Erlebnisse im privaten wie im beruflichen/gesellschaftlichen Leben – dies immer mit einem Augenzwinkern. Heute: Warum Leo und Luna die Coronazeit bejubeln.

Bernhard Rentsch: Krawattenzwang
  • Dossier

Leo, der stolze getigerte Kater, und Luna, die quirlige Hundedame, freuen sich. Noch nie haben sie von ihrer Meisterin und von ihrem Besitzer so viel Aufmerksamkeit geschenkt erhalten. Von Corona- oder Wirtschaftskrise bekommen unsere Haustiere keinen Deut mit. Und sie sind in keinster Weise Träger oder Überbringer des Virus. Sie merken einfach, dass die Menschen fast immer zuhause bleiben. Und dass sie als Vierbeiner unendlich viele Streicheleinheiten erhalten. Sie gehören zu den «Gewinnern» der ungewissen Zeit.


Die Haustiere übernehmen aktuell – wie eigentlich immer – eine wichtige Rolle. Einfach zurzeit noch etwas mehr. In den einsamen Augenblicken sind sie da, legen uns vielleicht mal ihren Kopf in den Schoss oder trösten uns mit treuen Blicken. Und auch wenn sie mitten in der Nacht Lärm machen, uns wecken und nerven, hat das etwas Gutes: Bewegung ist wichtig und tut gut. Nehmen Sie den Gang zum Futternapf, zum Katzenkistli oder den kurzen Spaziergang draussen gerne in Kauf – für sich selber und für Ihren Liebling. Das Gassigehen ist offiziell erlaubt.

Gerade mit Kindern ist die jetzige Zeit nicht ganz einfach. Der Umgang mit Tieren und die damit verbundene Verpflichtung zur Übernahme von Verantwortung helfen. Nicht zuletzt auch für sinnvolle Beschäftigung in den oft langweiligen Zeiten zuhause. Aber Achtung: Tiere bleiben Tiere. Auch in der Coronazeit schätzen die Zwei- oder Vierbeiner ihre Freiheiten und ihren Rhythmus. Mit einem schlafenden Hamster während dem Tag spielen zu wollen, ist keine gute Idee. Und die Lieblinge mit Süssem oder anderem Ungesunden vollzustopfen ohnehin nicht.

In der Zeit zuhause können Besitzerinnen und Besitzer zum Beispiel mit Unterstützung durch die Kinder ihren Vierbeinern auch etwas zurückgeben. Das fehlende Hundehaus oder das längst geplante Katzentreppe könnten in diesen Tagen endlich entstehen. Kein Material? Die Ausrede gilt nicht. Man kann zum Beispiel Holz und Werkzeug beim Nachbarn ausleihen, online bestellen oder – noch besser – sich an den Schreiner des Vertrauens im Quartier wenden. Er arbeitet und kämpft wie viele um Aufträge und ums Überleben. So tun sie auch gleich einen guten Dienst für die Handwerker.

Haben Sie selber lustige Erlebnisse und Geschichten mit Ihren Haustieren in diesen Tagen? Schreiben Sie mir diese – ich werde die besten gerne im «Bieler Tagblatt» veröffentlichen.


brentsch@bielertagblatt.ch

Twitter: @BernhardRentsch

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