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Eröffnungsfilm

«Wir fühlen uns wie unbesiegbare Gallier»

Mit Euphorie hat Festivaldirektor Christian Kellenberger gestern im grossen Saal des Kino Rex in Biel das FFFH eröffnet. Die französische Regisseurin Nicole Garcia präsentierte ihren Film.

Ein FFFH unter besonderen Vorzeichen: Umso mehr freute sich Festivaldirektor Christian Kellenberger gestern über die vielen treuen Gäste. Bild: Peter Samuel Jaggi
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Deborah Balmer

Am Festival du Film Français d’Helvétie (FFFH) in Biel flimmert jeweils das Beste über die Leinwand, was das französische Kino aktuell zu bieten hat: So wie gestern Abend der Eröffnungsfilm Amants der Regisseurin und Schauspielerin Nicole Garcia. Im Film des 74-jährigen französischen Stars geht es um drei Persönlichkeiten, die einem nicht auf Anhieb sympathisch sind, wie Garcia dem Bieler Publikum gleich selbst sagte. Es seien ambivalente Charaktere, die vieles gleichzeitig seien: etwa stark und zerbrechlich zugleich. «Der Film beschreibt auf eine Art und Weise auch die Liebe, die viele Gesichter hat. Auch Zufälle sind wichtig, die uns alle durchs Leben tragen», so Garcia weiter.

Im offizielle Filmbeschrieb heisst: In «Amants» lebt das Liebespaar Lisa und Simon in Paris. Sie besucht die Hotelfachschule und erwartet mehr von dieser Liebe als er. Eines Abends geschieht etwas, das Simon in Gefahr bringt und er verlässt Frankreich Hals über Kopf. Vergeblich wartet Lisa auf eine Nachricht von ihm. Erst Jahre später kreuzen sich ihre Schicksale erneut im Indischen Ozean. Der Film spielt unter anderem in der Stadt Genf.

Rund 500 Zuschauerinnen und Zuschauer kamen gestern in den Genuss der Schweizer Filmpremiere von «Amants». Im grossen Saal des Kino Rex waren es 280. Aus Sicherheitsgründen achteten die Organisatoren auf genügend Abstand zwischen den Besuchern. Der Film wurde aber noch im Lido 1 und im Rex 2 gezeigt.

«Ein absolutes Glück»

Festivaldirektor Christian Kellenberger eröffnete den Abend mit auffallend grosser Freude. Nicht nur, war es ihm eine grosse Ehre, dass Garcia nach Biel reiste, um ihren Film zu zeigen. «Es ist auch ein absolutes Glück, heute Abend hier zu sein», sagte er. Zuerst wurde er in eine Videobotschaft eingespielt, danach kam Kellenberger selbst auf die Bühne. Es sei ein besonderes Jahr, in dem viel Unvorhergesehenes geschehen sei. Umso schöner sei es, dass bereits so viele treue Zuschauer ans FFFH 2020 gekommen seien. Auch viele Schauspieler seien zum wiederholten Male hier. «Bisher lief es also ausgezeichnet. Die ganze Region steht hinter uns. Wir fühlen uns wie unbesiegbare Gallier. Das ist die Magie des Kinos», sagte Kellenberger weiter.

Einiges ist anders als sonst: So ist das traditionelle Eröffnungsapéro im Vorfeld des Eröffnungsfilms im Duo Club ausgefallen. Die Organisatoren setzen alles daran, den Besucherinnen einen sicheren Filmgenuss bieten zu können: Bei jeder Vorführung müssen die Kontakte nachverfolgt werden können. Festivalbesucher werden deshalb aufgefordert, ihre Tickets online zu kaufen. Und es wird empfohlen, die App «Mindful Check-In» herunterzuladen. So soll die Datenerfassung erleichtert werden. Es ist allerdings auch möglich, das vor Ort in den Kinos erhältliche Formular auszufüllen. Besucher werden zudem gebeten, rechtzeitig zu erscheinen, um einen planmässigen Ablauf garantieren zu können.

Nach der gestrigen Vorführung des Eröffnungsfilms hat auf den Sofas des Rex 1 ein Podiumsgespräch stattgefunden, das live ins Lido 1 übertragen wurde. Alle acht Podiumsgespräche werden aufgezeichnet und können nach den Vorführungen auf der Website nachgeschaut werden. Insgesamt werden seit Mittwoch und noch bis Sonntag in 63 Vorstellungen 42 verschiedene Filme gezeigt.

Link: www.fffh.ch

Stichwörter: FFFH, Filmfestival, Film

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