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Jurafrage

Zuber bricht Lanze für Bieler Romands

Moutiers Stadtpräsident Maxime Zuber träumt davon, dass seine Stadt Hauptort eines neuen Kantons Jura mit sechs Grossgemeinden wird. Die Romands im bernischen Biel sollen dabei nicht leer ausgehen.

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(pabr/pl) Am letzten Samstag debattierten die Stadtpräsidenten von Moutier und Biel, Maxime Zuber und Hans Stöckli, zum Thema «Die Stellung der Stadt Biel im Falle der Schaffung eines neuen Kantons Jura.» Maxime Zuber reichte gestern prompt eine Interpellation im Berner Kantonsparlament ein. Die Regierung soll bei der Tripartite-Kommission verlangen, dass der zweisprachigen Stadt Biel ein Beobachterstatus bei der Interjurassischen Versammlung einzuräumen sei, falls die Schaffung eines Grosskantons mit der Abspaltung des Berner Juras spruchreif werden sollte.

Wem welche Kompetenzen?
«Es gilt abzuklären, ob die welsche Minderheit der Stadt Biel Kompetenzen zur Zusammenarbeit und Mitsprache bei interjurassischen Fragen eingeräumt werden könnte», erklärt der Grossrat und Stadtvater von Moutier.

Verunsicherte Romands
Er wisse, dass die Bieler Romands verunsichert seien und «von jenen Kräften instrumentalisiert werden, die eine rasche Lösung der Jurafrage behindern wollen». Falls jedoch die Lösung «Status quo plus» zur Diskussion stünde, wären die Welschbieler mit dem Rat für französischsprachige Angelegenheiten und dem Bernjurassischen Rat gut vertreten.

Wenn die Wahl jedoch auf ein neues Kantonsgebilde mit sechs Grossgemeinden fällt, dessen Hauptstadt Moutier sein soll, dann ergeben sich für die französischsprachigen Bielerinnen und Bieler viele Fragen, die es zu lösen gelte. «Diese Minderheit müsste in diesem Fall in die Kantonsgründung eingebunden werden», verlangt Zuber in seiner Interpellation. «In einem ersten Schritt sollte Biel einen Beobachterstatus bei der Kantonsgründung erhalten, der die Interessen der welschen Bieler vertritt. In einer zweiten Phase muss das Sonderstatut des zweisprachigen Amtsbezirks Biel erweitert werden, damit die Stadt direkt mit dem neuen Nachbarkanton verhandeln darf, etwa so, wie die heute funktionierende interjurassische Zusammenarbeit zwischen dem Berner Jura und dem Kanton Jura», erklärt der Stadtpräsident von Moutier.

«Überregionale Rolle»
Maxime Zuber hat dabei besonders die französischsprachigen Bildungsstätten Biels im Auge: «Wenn wir die hervorragenden Bieler Kultur- und Ausbildungseinrichtungen mit dem Ausbildungsangebot von Bejune verbinden würden, könnte die Seelandstadt dabei eine herausragende Rolle im überregiona- len Bildungssystem spielen», erhofft sich Maxime Zuber und ergänzt: «In der Westschweiz gibt es bereits eine solche interkantonale Zusammenarbeit mit dem Gymnase intercantonal de la Broye.»

Wichtige Drehscheibe
Der Politiker aus Moutier ist sich sicher, dass Biel auch bei der Neugründung eines Kantons Jura eine wichtige Drehscheibe zwischen der Deutschschweiz und der Romandie bleiben würde. Zudem würde Bern auch in Zukunft ein zweisprachiger Kanton bleiben. «Seine Brückenfunktion zwischen Jurabogen und Mittelland, zwischen Romandie und Deutschschweiz wäre wichtiger denn je», prophezeit Zuber.

Stichwörter: Biel & Region

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