So machen Sie das Smartphone ferienfit

Den digitalen Freund muss man aber auf die Reise vorbereiten. Das Wichtigste und Mühseligste ist das Studium von Preislisten und Paketangeboten seines Netzwerkanbieters. Denn von Orange über Sunrise bis Swisscom bieten alle spezielle Ferienpakete an, mit denen Telefonieren und Surfen im Ausland zu tieferen Preisen möglich ist. Das Sparpotenzial dabei ist extrem gross. So zeigte der Vergleichsdienst Comparis auf, dass man schlimmstenfalls ohne Ferienpaket über 2500 Franken für Leistungen zahlt, die mit passender Paket-Option nur gut 50 Franken kosten.

Im Dschungel der Tarife
Allerdings ist es ratsam, bei sämtlichen Paketangeboten für Auslandsaufenthalte auch das Kleingedruckte zu lesen. Beispielsweise gilt es herauszufinden, für welche Länder und wie lange die Pakete gültig sind, ob sie sich automatisch erneuern und was beim Überschreiten der Inklusiv-Leistung passiert. Im Zweifelsfalls lohnt sich ein Anruf beim Telefonsupport der Anbieter.

Ferner pflegen alle Netzbetreiber irgendwelche Spezialitäten. So kann man sich beispielsweise bei Sunrise beim Abo "Freedom Max" gratis im Ausland anrufen lassen. Bei Swisscom kann man dafür mit Vivo-Paketen und der iO-App für das iPad auch im Ausland die heimische Festnetznummer nutzen - via WLAN sogar gratis. Und bei Orange kann man bereits für 5 Franken ein digitales Survival-Kit (Go Europe) buchen. Für mehr Übersicht in Tarifen und Angeboten sorgen Vergleichsdienste wie Dschungelkompass.ch und Comparis.ch.

Dual-SIM oder Hosentaschen-WLAN
Wer Gesprächsminuten oder Internetzugang bei einem Anbieter im Reiseland kauft, kann noch mehr sparen. In vielen Ländern sind so 1500 Megabyte Datenvolumen für unter 10 Euro erhältlich. Ersetzt man allerdings die SIM-Karte im Handy durch eine ausländische, ist man nicht mehr unter der gewohnten Nummer erreichbar. Wer kein zweites billiges Ferien-Handy kaufen will, kann ein komfortables Dual-SIM-Handy erwerben, das parallel mit zwei SIM-Karten arbeitet.

Eine günstige Lösung für den Internetzugang im Ausland sind auch sogenannte Hosentaschen-Hotspots. Diese akkubetriebenen WLAN-Zugangspunkte werden mit einer ausländischen SIM-Karte bestückt und bieten dann der ganzen Familie einen mobilen WLAN-Zugang. Modelle für unter 100 Franken arbeiten sogar nebenbei noch als Not-Akku (Power-Bank), falls dem Handy der Saft ausgeht.

Vorsorge und Zubehör
Nicht nur im Hinblick auf Auslandsreisen ratsam sind Überlegungen, was passiert, wenn das Telefon gestohlen wird. Insbesondere muss man sich bewusst werden, welche Bilder, Adressen und persönliche Passwortdaten in einem solchen Fall in fremde Hände gelangen. Programme wie iTunes (iOS) oder MyPhone Explorer (Android) erlauben eine umfangreiche Datensicherung auf die PC-Festplatte. Vor der Abreise sollte man auch allenfalls ausgeschaltete Sicherheitsoptionen (PIN der SIM-Karte, Sperrcode für Handy-Zugang) wieder aktivieren. Mit Funktionen für Handy-Lokalisierung sowie Fernsperrung und -löschung muss man sich ebenfalls vor der Abreise vertraut machen, wenn man diese im Notfall nutzen will.

In den Einstellungen der einzelnen Apps sollte man vor der Abreise sicherstellen, dass diese nur via WLAN und keinesfalls via Handy-Netz (3G/4G) allenfalls teure Internetdaten konsumieren. Auch die Sprachbox der Netzbetreiber kann durch Weiterleitung zur Kostenfalle werden und muss deshalb deaktiviert oder richtig konfiguriert werden.

Ferner lohnt sich vor der Abreise auch ein Blick auf das Zubehör: sand- und wasserdichte Hüllen, internationale Ladegeräte, fluglärmdämmende Kopfhörer, Zusatzspeicher in Form von SD-Speicherkärtchen oder gar einen Ersatz-Akku erhält man zuhause billiger und einfacher als in einem Flughafen-Shop. Ist man dann am Ferienziel angekommen, lohnt sich letztlich ein kleines Experiment: einfach mal vergessen, das Handy einzuschalten und sich vom entspannten Feriengefühl überraschen lassen. sda/sd