Vor 162 Jahren fischt ein Mitarbeiter von Friedrich Schwab Waffen aus der Eisenzeit in La Tène aus dem Neuenburgersee. Und bis heute finden sich prähistorische Siedlungsrückstände in der Region – so wie im vergangenen Jahr bei den Aushubarbeiten für den Campus, welche eine Pfahlbauersiedlung zutage förderten, welche knapp 6000 Jahre alt sein soll. Bis die Fundstücke der Öffentlichkeit präsentiert werden können, werden aber wohl noch «zwei bis drei Jahre» vergehen, wie die Kuratorin Archäologie beim Neuen Museum Biel, Ludivine Marquis, schätzt.
Seit 1873 waren Teile der damals 4500 prähistorischen Objekte umfassenden Sammlung im Museum Schwab zu sehen. Die meisten stammen vom Grund des Bieler-, Neuenburger- und Murtensees. Über die Jahre wächst die Sammlung auf 23 000 Objekte – mit Schenkungen, Ankäufen und zwei Ausgrabungen in Lüscherz und Petinesca.
Bisher der Zustand von 2003
Bislang wurden die archäologischen Highlights in den seit 2003 im Einsatz befindlichen, hellgrün-orangenen Schaukästen präsentiert. Nach dem Umzug aus dem Museum Schwab 2012 blieb das so. Nun hat das Museum die aufgefrischte Schau vorgestellt. Mit einfachen Mitteln hat man den Fundstücken zu neuem Glanz verholfen. Das etwas überholte und aufdringliche Orange, das nebenbei schwer zu reinigen war, wurde mit edlerem Schwarz ersetzt, ein verstaubtes, klobiges Audiomöbel musste weichen. Es gab Platz frei für dezentere iPad-Bildschirme, an denen der Zuschauer Videofilme zum Hintergrund der Fundstücke anschauen und sich dabei bequem auf ein Bänkchen setzen kann.
An den Fenstern prangen statt des grauen Vorhangs tageslichterhellte Fotografien der archäologischen Fundorte von Patrick Weyeneth. Sie geben der kleinen Ausstellung Flair. Und das Höhenmodell, welches bereits in der Sonderausstellung «Aus dem Innern eines Hügels» platziert war, informiert zeitgemäss mit einer siebenminütigen Videoanimation der Region von der keltischen bis zur römischen Zeit, mit Hintergrundwissen des Petinesca-Spezialisten Rudolf Zwahlen.
Was geblieben ist, sind die Hefte, mit denen sich der Besucher das Wissen, welches über die spärlichen Vitrinen- und Raumbeschriftungen hinausgeht, nach wie vor aneignen muss. Und etwas fehlt, geht es nach Mitarbeiter Jonas Kissling: Ein paar anschauliche Illustrationen des Lebensumfeldes, welches man zu den Fundstücken imaginieren könnte. gau
Info: Am 20. März, 18 Uhr, informiert Regine Stapfer im NMB im Vortrag «Campus Biel/Bienne» zur Pfahlbausiedlung.