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Sammlung Robert

«Bieler Kulturleben wird gestärkt»

Bernadette Walter ist die neue Kuratorin der Abteilung Kunst/Sammlung Robert im Museum Neuhaus in Biel. Eine Begegnung.

Bernadette Walter ist von der Museumsfusion überzeugt. Bild: Daniel Teuscher

(ig/pl) Bernadette Walter sitzt in ihrem Büro. Der Blick wandert über den wunderschönen Garten, der hinter dem Gebäude liegt. Das winterliche Grau erweckt romantische Gefühle, die wohl auch die Maler der Familie Robert inspiriert hätten. Die Wände des bescheidenen Büros der Kuratorin sind kahl. Das hat seinen Grund: «Offiziell habe ich mein Amt erst letzten Dienstag angetreten», erklärt Walter.

«Kenne die Stadt recht gut»

Die promovierte Kunsthistorikerin stammt aus dem Wallis. Dennoch ist sie mit dem Bieler Kunstleben vertraut, wie sie sagt: «Ich kenne die Stadt recht gut, denn hier habe ich schon viele Ausstellungen besucht. Ich war öfter im Museum Neuhaus und auch im Centre Pasquart.» Von ihrem Wohnort in Bern habe sie stets gerne einen Abstecher nach Biel gemacht. «Ich fühle mich richtig privilegiert, an einem so schönen Ort zu arbeiten», so die Kuratorin.

Bernadette Walter nimmt ihre Tätigkeit mitten in der Fusionsphase der Museen Neuhaus und Schwab auf. Die Institutionen wachsen derzeit zum «Neuen Museum Biel NMB. Geschichte - Kunst - Archäologie» zusammen (siehe Infobox). Walter lässt sich durch diese Umstände nicht beeindrucken: «Ganz im Gegenteil. Ich sehe darin eine lohnende Herausforderung, und ich freue mich, das Projekt mitzugestalten.» Walter ist von der Museumsfusion überzeugt: «Das Bieler leben wird gestärkt und die Ausstrahlung der beiden Museen wird den regionalen Rahmen sprengen.» Die Konservatorin bringt viele Ideen mit, aber Genaueres will sie noch nicht preisgeben: «Ich fange ja gerade erst an.» Im Oktober wird zur Einweihung des neuen Museums eine grosse Ausstellung stattfinden. Nach dem Besuch der Schulen im Wallis studierte Bernadette Walter an der Universität Bern Kunstgeschichte, Denkmalpflege und Philosophie. 1997 schloss sie ihr Studium mit dem Lizentiat ab, 2005 promovierte sie. Als kuratorische Mitarbeiterin und Redaktorin der Kataloge war Walter im Schaulager Basel, im Kunstmuseum Bern und im Museum der bildenden Künste in Budapest massgeblich an verschiedenen Ausstellungen beteiligt. Zuletzt arbeitete sie im Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft in Zürich.

 

Eröffnung im Herbst

  • Auf dem Papier besteht die Fusion der Museen Neuhaus und Schwab seit dem 1. Januar. Tatsächlich aber wird das «Neue Museum Biel NMB. Geschichte - Kunst - Archäologie» erst im kommenden Oktober eröffnet.
  • Zum Auftakt sind gleich drei Sonderausstellungen geplant.
  • Als Kurator ist Pietro Scandola gewählt worden (bisher leitete er das Museum Neuhaus). Die praktische Umsetzung der Fusion sei mit etlichen Umbauten verbunden, und dafür sei die Zeit bis zum Herbst notwendig, so Scandola.
  • Im Gespräch sei eine Passerelle, welche die beiden Museen über die Schüsspromenade verbinde. Der Haupteingang des neuen Museums ist im heutigen Restaurant des Museums Neuhaus geplant: «Eine Cafeteria wird es aber weiterhin geben», so Scandola.
  • Ein Restaurant hingegen nicht. Dieses serbelte seit langem vor sich hin: In zwölf Jahren versuchten sich sechs Pächter mit durchzogenem Erfolg in der kleinen Gastwirtschaft.
  • Nach der Einweihung des Neuen Museums Biel erhalten die bisherigen Institutionen neue Namen.
  • Künftig werden in den Räumlichkeiten des Neuhaus-Gebäudes nur noch die Dauerausstellungen gezeigt. Die Themen umfassen alle Bereiche der bisherigen beiden Museen: Archäologie, Geschichte und Kunst.
  • Alle Sonderausstellungen (zu den drei genannten Bereichen) werden im Schwab-Gebäude gezeigt.

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