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Philospohietage

Die Zeit sind wir

Über 400 Menschen haben am Wochenende in Biel an neun Veranstaltungen - laut Veranstalter - auffallend intensiv über die Zeit diskutiert.

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(wv(mt) Film, Musik und Malerei unterstützten die zweisprachige „recherche du temps“ auf eindrückliche Weise, heisst es in einer Pressemitteilung.

Zeit ist ein Erlebnis: Diesen Eindruck erhielt zumindest, wer die siebte Auflage der Bieler Philosophietage verfolgte. Der ästhetisch-sprachlose Film „Suite Habana“ des Kubaners Fernando Peréz brachte das Publikum ebenso zu intensiven Gesprächen wie die junge Lüneburger Philosophin Yvonne Förster-Beuthan mit ihrem körperbetonten Zeitbegriff oder der Psychiater Jean Naudin aus Marseille, der dem biographischen Rhythmus im individuellen Zeiterleben Gewicht gab. Der Zürcher Zeitforscher Norman Sieroka rückte die Zeit als Passionsgeschichte in den Vordergrund.

Der Chefredaktor des „blauen reiters“, Siegfried Reusch aus Aachen, betonte, dass unsere Vorstellungen über die Zeit diese selber prägen: „Die Zeit blickt zurück!“ Pierre Bühler („temps perdu – temps reçu“) und Maurice Baumann, die beide aus dem Berner Jura stammen („le temps en musique“) setzten sich ebenso erlebnisorientiert mit der Zeit auseinander wie die beiden Musiker Lukas Vogelsang (Sax) und Tobias Jenni (Piano).

Zeit und Kunst war das Thema des Schweizer Philosophen Christoph Rehmann-Sutter, der im Kunsthaus Biel (Centre PasquArt) zu einem nachdenklichen Spaziergang durch die Ausstellung von Fabian Marti führte.

Die Bieler Philosophietage setzten ihren Anspruch an die Philosophie eindrücklich um: Nahe beim Publikum und in ungewohnten Räumen wurde anschaulich nachgedacht. Der Publikumsaufmarsch lässt laut Organisatoren keine Zweifel offen.
 

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