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Biel

Die Zirkusakrobaten stapeln hoch

Am Zirkusfest Minusq’île dreht sich alles ums Fallen – und darum, wie man nicht fällt.

Marc Oosterhoff und Cédric Gagneur werden am Minusq’île auf und mit Paletten balancieren.  zvg/Grégory Batardon
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Eine Clownin, zwei Akrobaten und ein pistaziengrünes Piano: Das und vieles mehr erwartet die Besucherinnen und Besucher am Zirkus- und Strassenkunstfest Plusq’île. Nach einer coronabedingten Pause im letzten Jahr darf es nun wieder auf der Bieler Neptunwiese durchgeführt werden. Gezaubert, gespielt und balanciert wird ab heute Nachmittag bis am Sonntag.
Doch es wird einiges anders, angefangen beim Namen: Aus dem Plusq’île wird das Minusq’île, aus 2500 Besucherinnen und Besucher werden 100, Masken findet man nicht auf der Bühne, sondern im Zuschauerbereich, wer dabei sein will, muss reservieren und sich setzen. Und der Eintritt ist zum ersten Mal nicht gratis, sagt die künstlerische Leiterin Nina Pigné. 25 Franken kostet ein Block mit zwei bis drei Artistengruppen, für Kinder bis 16 Jahre sind es 10 Franken. Man habe sich zu diesem Schritt entschlossen, um den Künstlerinnen und Künstlern ein fixes Honorar garantieren zu können, sagt Pigné. Normalerweise wird mittels Hutkollekte gesammelt – was mit 2500 Personen funktioniere, mit 100 jedoch nicht. Die Tickets sind seit einer Woche online verfügbar.


Sie halten sich fest und fallen
Zwei Künstler, 20 Paletten und eine Flasche Wasser: Das ist die Show «Palette(s)» von Cédric Gagneur und Marc Oosterhoff. Die beiden Artisten zeigen ihr Talent im Balancieren und Manipulieren. Es ist eine Ode an das Fallen. Und fallen werden nicht nur die Paletten, sondern auch die Artisten selbst.
Neben ihnen treten auch die beiden Stuntfrauen Cie Les Quat’fers en l’air am Zirkusfest auf. Sie schwingen sich durch die Lüfte und verharren in einem kurzen Moment der Schwerelosigkeit. Ihr Stück handelt von Schnee, der geschmolzen ist, von einem Berg, der nackt dasteht – vom Klimawandel.
Normalerweise stammen die Künstlerinnen und Künstler des Plusq’île aus aller Welt. In diesem Jahr stehen hauptsächlich Schweizer-Gruppen auf dem Programm, unter anderem wegen der Reiserestriktionen aufgrund der Pandemie, so Pigné.


Zirkusschule zu Besuch
Am letzten Tag des Fests dürfen Kinder ab sechs Jahren zudem selbst zum Magier oder zur Akrobatin werden: Die Bieler Zirkusschule Tocati nimmt die Kleinen von 10 bis 12 Uhr mit auf eine Zirkus-Entdeckungsreise. In Begleitung von Zirkus-Profis und jungen Artistinnen können sich die Kinder in der Luftakrobatik austesten, sich im Jonglieren versuchen und Balanceübungen absolvieren.
Die Anzahl der Plätze ist auf 40 begrenzt, die ersten Anmeldungen werden bevorzugt. Die Teilnahme kostet 20 Franken. Anmelden kann man sich auf der Website der Zirkusschule Tocati.
Eigentlich hätte das Plusq’île im letzten Jahr sein 10-Jahr-Jubiläum feiern können. «Nun warten wir mit Feiern auf das 15-Jahr-Jubiläum», sagt Pigné. haf

Info: Zirkusfest Minusq’île, Neptunwiese Biel, 9. bis 13. Juni, ganztägig, www.plusqile.ch, www.tocati.ch

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