- Dossier
Wer nicht in die Militärmusik eintritt oder eine Karriere als Berufsmusikerin plant, wird kaum je mehrere Tage gemeinsam mit anderen musizieren können. Im Fall des Musiklagers Seeland sind es sogar acht Tage am Stück.
Eine Woche Lagerleben heisst nicht nur eine Woche wenig Schlaf und viel Spass. Es bedeutet auch, Freundschaften zu pflegen und Kollegen zu finden, coole Musikstücke kennenzulernen und sich gegenseitig zu helfen. Wer auch im Rahmenprogramm Vollgas gibt, wird die Zeit in vollen Zügen geniessen. Nicht zuletzt lernen die Jungen, mit Konzentrationsproblemen infolge Schlafmangels umzugehen.
Und zur Musik: Da verzweifelt die Lagerleitung am Sonntag schier, die Literatur scheint viel zu schwierig zu sein. Nun unterstützen Registerleiterinnen den Lernprozess und schon am Montag lassen sich die Stücke zumindest erahnen. Tags darauf funktioniert das Zusammenspiel passabel und bereits am Mittwoch arbeiten die Dirigenten an der Interpretation und den Finessen. Ende Woche geht es um die Sicherheit, denn das Schlusskonzert soll zum Höhepunkt werden. Die Unterschiede zwischen einer ein- oder zweimal pro Woche probenden Musikgesellschaft und einem Musiklager sind riesig. So rasch wie im Lager sind die Fortschritte normalerweise nicht. Dieser Steigerungslauf ist eine der vielen Motivationen für den Besuch einer solchen Musikwoche.
Nun findet das Musiklager Seeland nach einer coronabedingten Pause also bereits zum 32. Mal statt. Eine verjüngte Lagerleitung unter Jonas Rösch sorgt mit neuen Ideen für den Fortbestand dieser Trainings-woche. 67 Teilnehmende und 25 Leiterinnen, Registerleiter und Köchinnen sorgen für eine unbeschwerte Woche. Dirigenten sind der bekannte Blasmusikkomponist Mario Bürki und der Bieler Schlagzeuger Jonas Rösch.
Was sie erlebt und erreicht haben, wird am Samstag am Schlusskonzert zu hören und zu sehen sein. Ich freue mich, in einer neuen Rolle dabei zu sein – zum ersten Mal als Zuhörer und nicht mehr als Gesamtleiter.
Info: Schlusskonzert Musiklager Seeland, Samstag, 10. Juli, 19 Uhr (Türöffnung 18 Uhr), Mehrzweckhalle Port, Allmendstrasse 23.