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Winterthur

Kurzfilmtage: Schwarzer Humor

Grossbritannien, Georgien und der kanadische Filmemacher Mike Hoolboom: Sie stehen im Mittelpunkt der kuratierten Programme der 
22. Internationalen Kurzfilmtage Winterthur. Insgesamt sind vom 
6. bis 11. November 250 Filme zu sehen.

Besucher und Filmbegeisterte schauen sich den norwegischen Film «Sami boddu» an den 20. Internationalen Kurzfilmtagen in Winterthur. Bild: Keystone
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Britische Kurzfilme, bekannt für ihre Kreativität, Bissigkeit und Humor, waren schon regelmässig in den Programmen der Winterthurer Kurzfilmtage vertreten – in diesem Jahr gehört ihnen der «Grosse Fokus» mit «This is Britain». Ein Grund für die Wahl ist auch der geplante Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union. «Der Brexit kommt nicht aus dem Nichts. Wir wollen zeigen, wie es zu dieser Situation kam», sagte der künstlerische Festivalleiter John Canciani. Der Fokus umfasst neun Programme – von «It’s a Free Cinema» bis «The Silly Side of Life». Letzteres zeigt die unterschiedlichen Facetten des eigenwilligen britischen Humors. Doch auch in den anderen Programmen kann gelacht werden. «Der britische Humor kommt immer wieder durch – auch in den Dokumentarfilmen», sagte Canciani, der sich besonders auf «Love You More» oder «Some Will Forget» freut.

 

Persönliche Filme mit Humor
Mike Hoolboom, die «Person im Fokus», ist einer der experimentellsten und profiliertesten Filmemacher Kanadas. An den Kurzfilmtagen wird er «Ventriloquisms» und «Supernatural Powers» zeigen – zwei Programme, die er extra für das Festival kuratiert hat. «Es ist nicht unbedingt leichte Kost, aber auch nicht total verkopft und tragisch», sagte Kuratorin Laura Walde. Das «Land im Fokus» bei der 22. Ausgabe der Kurzfilmtage ist Georgien – ein Land, das seit der Loslösung von der Sowjetunion mehr Tiefs als Hochs erlebt. Einerseits sei es bezüglich Tourismus ein aufstrebendes Land, andererseits liege der letzte Krieg erst zehn Jahre zurück.

 

«Starker Schweizer Jahrgang»
In Winterthur werden in dieser Sektion mit «Recording Georgia», «Impressions of Home» und «Georgian Rebels» drei vielseitige Programme präsentiert. Dazu kommen weitere kuratierte Programme wie «Bergman Revisited» – laut dem künstlerischen Festivalleiter nicht nur für Ingmar-Bergman-Fans sehenswert – oder «Disney’s Animated Technicolor». Im Internationalen Wettbewerb werden 35 Filme zu sehen sein – darunter fünf aus der Schweiz. Canciani sprach von «einem starken Schweizer Jahrgang». Die selektionierten Werke drehen sich um Frauenthemen, Migration und Social Media. Die Jury vergibt einen Hauptpreis
(12 000 Franken) und einen Förderpreis (10 000 Franken). Das detaillierte Programm wird heute veröffentlicht. Dann startet auch der Vorverkauf. sda

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