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Biel

Russisch lernen, Rap und ein renitenter Chor

Unter dem Titel «Auftakt!» feiern morgen das Stadttheater, die Studiengänge in der Burg und das Bieler Sinfonieorchester. Klar, was da auf dem Burgplatz passiert. Oder?

Rund um den Burgplatz wird morgen gefeiert Bild: og/a


cbl. Was da morgen zwischen 10 und 22 Uhr in der Bieler Altstadt passiert, ist wild, bunt, besinnlich, jazzig, klassisch, auch mal pop-lastig, aber vor allem völlig gratis. Das Programm soll Lust auf mehr machen, mehr Theater, mehr Tanz, Musik und Gesang. Und der Besucher soll einen Blick hinter die Mauern der Burg werfen können, in der nun seit ziemlich genau einem Jahr die Hochschule der Künste Bern haust. Was wird da eigentlich gemacht, im Opernstudio und im Studienbereich Rhythmik? Das zeigen die Studenten dort mit Aufführungen.
Das Fest soll aber auch einfach Spass bringen, Essen, Trinken – und ein bisschen zum Verweilen einladen. Je nach Belieben lässt der eine am Schluss den Abend klassisch ausklingen, mit einem Open-Air-Konzert des Sinfonieorchesters (ab 19.15 Uhr, Bühne Burgplatz) oder aber mit entspanntem Jazz von Pawel Mazurkiewicz & Friends (im Anschluss, ab 21 Uhr).
Am Vormittag lassen es die Organisatoren ruhig angehen, zumal der Platz dann noch mit dem Wochenmarkt belegt sein wird. Das Theater ist mit einem Infostand präsent. Und wer schon Lust hat und wach ist, kann bereits um 11 Uhr zum Märchenerzähler Ruedi Kaiser gehen. Er liest dann (und nochmals um 17 Uhr) für «Gross und Klein» im Stadttheater. Ebenfalls vormittags können die Kleinen noch durch den «Märchenwald» im Stadttheater klettern (er wird um 12 Uhr abgebaut). Oder sie verkleiden sich und lassen sich schminken – und dann fotografieren (ab 16 Uhr im Foyer des Stadttheaters).


Altes, aufgewärmt
Ab 16 Uhr geht es auf der Bühne am Burgplatz zur Sache. Zum Aufwärmen entführt Barbara Grimm mit ihrem Seniorentheater aufs wankende Kreuzfahrtschiff («Boardstories», das BT berichtete, bis 16.35 Uhr). Dann wird ein Ausschnitt aus «Zar und Zimmermann» am gleichen Ort Klamauk, Klassik und eine Chorschule vereinen. Vorsicht, es könnte lustig werden. Gefolgt wird dieser Auftritt eines renitenten Chors von einer Schauspiel-Improvisation der drei Theaterleute Miriam Strübel, Jan-Philip Walter und Mathias Schoch.
Zwischen Theaterbühne, der HKB an der Jakob-Rosius-Strasse 16 und der Burgplatzbühne geht es morgen darum, die Vorfreude auf die neue Saison mit den Bielern zu teilen, aber auch darum, die Studiengänge der Hochschule der Künste vorzustellen. Für einige Studenten-Frischlinge, die am Montag ins Semester an der HKB starten, geht es zum ersten Mal an die Öffentlichkeit, andere sind schon ältere Hasen und dazwischen zeigen sich auch immer wieder die Musik- und Schauspielprofis in Aktion.


Neues, angetippt
Aber auch ein bisschen Vorschau auf die neue Saison soll im Programm stecken. Empfehlenswert scheint vor allem die öffentliche Probe der Mozart-Oper «Idomeneo», von 20 bis 21 Uhr auf der Stadttheater-Bühne. Franco Trinca erklärt dann, ganz nebenher, «Wie der Zauber der Oper entsteht» (Bieler Premiere am Freitag, 21. September).
Fremdes, neu gelernt
Zuvor, um 18 Uhr, gibt es im Theaterfoyer den Kurs «Russisch für Anfänger». Dahinter verbirgt sich ein Sing-Spiel mit einfachen, russischen Liedern, ein Verweis auf die zweite Opernproduktion des Hauses, «Evgeny Onegin». Der russische Tenor Valery Tsarev und der bulgarische Tenor Konstantin Nazlamov leiten diesen Crash-Kurs der etwas anderen Art.
Besonders effektvoll dürfte – kommt es trotz Krankheitsfällen zur Aufführung – das John-Cage-Projekt sein, das als öffentliche Probe morgen Nachmittag ab 17 Uhr zur Aufführung kommen sollte. Dabei führen Musiker und Sänger parallel zueinander Verschiedenes zu einer Klang-Bild-installation zusammen. Stefan Saborowski vom Opernstudio beschreibt das so: «Es ist ein bisschen, als würden Sie im Radio Rachmaninov hören, daneben läuft der Fernseher, Ihr Kind übt für die Musikschule und der Ehemann für das Männerballett am Abend.»

 

  • Aus dem Programm

Führungen durchs Theater und die Burg, inkl. Turmbesteigung: 16.30/17.30/18.30
• John-Cage-Projekt «Europera», öffentliche Probe einer verwirrenden Klanginstalla-tion, ab 17 Uhr in der HKB Burg, Saal 3-03 (falls nicht aufgrund von Krankheit abgesagt, was gestern unklar war)
17.40 bis 19 Uhr auf der Bühne Burgplatz: «What’s up!», Tanztheater der HKB Rhythmik und dem X-Project
16.30 bis 21 Uhr in der HKB Burg, Saal E-01: Arien, die Oper für Jugendliche «Ces Balles magiques» sowie ab 20 Uhr der «rhythm club» (Jazz, Pop)
15 bis 16.30 Uhr: Vertonte Geschichten werden gestisch-musikalisch-sängerisch erzählt, Saal 1-03 Burg    (cbl)

 

Stichwörter: Theater, HKB, Burgfest

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