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Oper

Tobs holt ein Juwel aus dem Keller

Heute ist Premiere am Stadttheater Biel von «Casanova in der Schweiz». Francis Benichou leitet die musikalisch mitreissende Komödie von Paul Burkhard.

Symbolbild: BT/A

«Gott welche Reize!», soll Giacomo Casanova bei seiner Reise durch die Schweiz im Sommer 1760 ausgerufen haben. Der 35-jährige Schriftsteller wollte eigentlich als Mönch ins Kloster Einsiedeln eintreten. Dazu sollte es aber nicht kommen: Casanova hatte sich nämlich in eine Dame aus Solothurn verguckt.

Die Episode gilt als historisch verbürgt. Der Drehbuchautor Richard Schweizer bauschte sie zu einer turbulenten Komödie mit dem Titel «Casanova in der Schweiz» auf. Im Mittelpunkt stehen die vielen amourösen Abenteuer des sprichwörtlichen Frauenverführers. Paul Burkhard setzte das bunte Geschehen auf so mitreissende Art in Musik um, dass die NZZ nach der Uraufführung der Oper im Jahre 1943 schrieb: «Das war ein durchschlagender Premierenerfolg!»

Die Zeit damals meinte es aber nicht gut mit dem Werk. Die Noten verschwanden in den Keller des Berliner Universal-Verlags. Erst auf Drängen von Theater Orchester Biel Solothurn wurden sie wieder hervorgeholt. Intendant Dieter Kaegi sprach anlässlich der Premiere der Oper letztes Jahr in Solothurn von einem «Juwel». Dann kam Corona und wieder wurde es still um das Werk. Heute Abend und in den nächsten Wochen gibt es Gelegenheit, diese musikalische Trouvaille, die an Puccini und Strauss erinnert, zu entdecken. Francis Benichou steht am Pult des Sinfonieorchester Biel Solothurn. aa

Stichwörter: Oper, Tobs, Biel

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