
Umso mehr reibt sich männiglich die Augen ob des Videoclips zum neuen Song «Schnuufe» der Bieler Band Mirakolo. Darin gönnt sich Bandleader Gregor Krtschek eine Verschnaufpause in idyllischer Umgebung, indem er für die neue Single seiner Band nicht mal mitsingen oder Trompete spielen muss wie üblich, sondern gemächlich um ein Seelein joggt, das man leicht für ebendiesen Étang de la Gruère halten könnte. Und wen trifft er da an im Halbdunkel? Seine Bandkollegen! Und zwar samt ihrer ganzen Gerätschaft. Die stehen zwischen den Tannen aber nicht nur rum, sondern musizieren auch. Saxophonist Amin Mokdad hat sogar ein Solo direkt am geschützten Gewässer, sein Blechblasinstrument leuchtet geheimnisvoll.
Doch wir erinnern uns an Jonas Scheidegger. Wie war das nun mit den Vorschriften im Schutzgebiet? Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder spielen die Musiker von Mirakolo gar nicht richtig, sondern machen bloss Playback. Oder die im Falle Scheideggers eifrigen Hüter des Gesetzes haben sich den Songtext zu Herzen genommen, tun das, was im Refrain propagiert wird und nehmen sich «eifach wider mau chli Zyt zum düre-schnufe».