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Frankfurt

Weniger Aussteller: Buchmesse in der Kleinversion

Mit gedeckelter Besucherzahl und weniger Ausstellern startet die Frankfurter Buchmesse. Viele Verlage können sich eine Teilnahme nicht leisten. Auch bei der Bieler Brotsuppe geben das die Buchverkäufe nicht her.

Symbolbild: Keystone

Nachdem die Frankfurter Buchmesse im letzten Jahr nur virtuell stattfinden konnte, ist die Buchmesse 2021, die vom 20. bis 24. Oktober stattfindet, zumindest ein Schritt Richtung Normalität. Die Messe steht unter dem Motto «Re:Connect». Während 2019 noch mehr als 300 000 Menschen auf das Gelände strömten, dürfen 2021 nun maximal 25 000 Gäste pro Tag kommen. «Wir erwarten, dass die Ticketkontingente am Messe-Wochenende ausgeschöpft sein werden», sagte Buchmessen-Sprecherin Kathrin Grün der Deutschen Presse-Agentur. «An den Fachbesuchertagen rechnen wir mit Besucherinnen aus über 70 Ländern, überwiegend aus Europa.»

1700 statt 7500 angemeldet

Statt 7500 Ausstellern vor zwei Jahren sind dieses Jahr nur 1700 dabei. Auch Verlage der Region, die bislang immer dort waren, passen dieses Jahr erstmals. Dazu sagt Anna Ursi Aeschbacher vom Verlag Die Brotsuppe aus Biel: «Die Buchverkäufe des Jahres lassen eine Teilnahme einfach nicht zu.» Aufmerksamkeit erhalte man mit einem Messeauftritt ohnehin nur, wenn man an einem Stand mit höchstens zwei, drei anderen Verlagen sei. Am Gemeinschafttsstand der Schweizer Verlage aufzutreten, sei weniger attraktiv und dennoch kostenintensiv. «Es kommt hinzu, dass für mich als Kleinverlag eine Teilnahme an der Leipziger Buchmesse jeweils interessanter ist, weil dort die unabhängigen Verlage mehr Gewicht haben.» Im kommenden Frühjahr werde sie also mit grosser Wahrscheinlichkeit wieder in Leipzig teilnehmen. Messe-Sprecherin Grün berichtet, es gebe nach wie vor Anmeldungen: «Wir merken, dass sich einige Aussteller kurzfristig für eine Teilnahme entscheiden.» Ein Teil der Messe wird auch in diesem Jahr online stattfinden. Rund 300 Autorinnen und Autoren kommen live nach Frankfurt, so der Stand eine Woche vor Start.

Leser dürfen früher hinein

Nach der Verleihung des Deutschen Buchpreises am kommenden Montag wird die Messe am Dienstagabend, 19. Oktober, eröffnet. Auf der Pressekonferenz am Morgen wird unter anderem der russische Autor und Regierungskritiker Dmitry Glukhovsky sprechen. Ab Mittwoch, 20. Oktober, ist die Messe für Fachbesucher geöffnet. Die Messe endet am Sonntag, 24. Oktober, mit der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels an Tsitsi Dangarembga aus Simbabwe. Früher als sonst – ab Freitagnachmittag – dürfen auch die Leserinnen und Leser auf das Gelände. Sie müssen geimpft, genesen oder getestet sein (3G). Tickets werden nur personalisiert und für jeweils einen Tag vergeben, es gilt Maskenpflicht.

Gastland ist in diesem Jahr Kanada. Der Ehrengast-Auftritt war um ein Jahr nach hinten geschoben worden. sda/gau

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