- Dossier
Vorname, Name, Alter, Wohnort, Beruf
Anna Lehmann, 40, Nidau, Kommunikationsspezialistin.
Was machen Sie hier?
Von Oktober bis Mai lese ich hier einmal monatlich Kindern ab vier Jahren auf Mundart aus Bilderbüchern vor. Meine Kollegin Melanie Kummer, Musik- und Bewegungspädagogin sowie Mitglied der Bieler Band «Frischfisch», begleitet unseren «Märli-Morge» jeweils musikalisch mit passenden Liedern und Tänzen. Im Anschluss basteln wir meist noch etwas zum Thema der Geschichten.
Wie sind Sie dazu gekommen?
Die Frühleseförderung ist mir sehr wichtig. Es ist mir ein grosses Anliegen, dass Kindern im frühesten Alter das Lesen von Büchern vermittelt wird. Vor vier Jahren habe ich deshalb bei Bibliomedia Schweiz einen Kurs absolviert und bin seither als ehrenamtlicher «Vorlesepanther» unterwegs. Gemeinsam mit dem Elternverein und der Gemeindebibliothek Nidau habe ich den «Märli-Morge» ins Leben gerufen. Pandemiebedingt sind wir im Moment nicht in der Bibliothek, sondern in einem eigenen Saal im Janu (Jugendarbeit Nidau und Umgebung, Anm. d. Red.). Zu sehen, wie die Kinder mit mir zusammen in die Geschichten abtauchen, ist einfach schön. Es sind wichtige Stunden der Normalität in dieser Zeit.
Wovon träumen Sie?
Von einer friedlichen Welt, in der alle aufeinander Acht geben und Sorge zur Umwelt tragen. Und auf die aktuelle Situation bezogen, dass man sich wieder unbefangen treffen und unbeschwerte Begegnungen geniessen kann.
Was wollten Sie der Allgemeinheit schon immer einmal mitteilen?
Schaut zueinander, lebt nicht nebeneinander her, sondern miteinander. Bei uns im Quartier versuchen wir, das umzusetzen. So wird aus einer anonymen Nachbarschaft eine Gemeinschaft. Sich umeinander zu kümmern, ist gerade in diesen Zeiten sehr wichtig.
Fotograf: Peter Samuel Jaggi
Aufgenommen: Janu Nidau
