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Grabräuber zerstören keltisches Grab im Seeland

Auf dem Jolimont bei Gals haben Unbekannte ein keltisches Grab zerstört. Offenbar auf der Suche nach Fundstücken gruben sie ein zwei Meter tiefes und 1,5 Meter breites Loch.

Bild: zvg / Stéphane Dévaud
Wie die Bildungs- und Kulturdirektion des Kantons Bern am Dienstag mitteilte, wurde das Loch zufällig entdeckt. Schon im Dezember wurde der Vorfall dem Kanton Bern gemeldet. Der Archäologische Dienst dokumentierte die Zerstörung und schüttete das Loch wieder zu.
 
Die mutmasslichen Grabräuber dürften versucht haben, mit einem Metalldetektor Metallstücke zu orten. Davon gehen die Behörden aus. Fündig geworden sein dürften sie nicht, denn die insgesamt drei Grabhügel auf dem Seeländer Hügelzug wurden bereits 1847 teilweise ausgegraben. Sie werden auf die Jahre 1500 bis 500 vor Christus datiert.
 
Die Berner Behörden weisen darauf hin, dass eine unbewilligte Suche nach Hinterlassenschaften aus der Vergangenheit mit technischen Hilfsmitteln strafbar ist. Solche Funde seien wertvolle Geschichtsquellen und ein öffentliches Gut. Metallgegenstände, welche dem Boden entnommen würden, benötigten eine sachgemässe Konservierung. Ohne diese zerfielen sie rasch.
 
Die illegale Grabung von Gals ist im Kanton Bern kein Einzelfall: Bereits vor einigen Jahren wurde bei Münchenbuchsee ein Grabhügel zerstört. Auch Löcher auf Burgstellen haben die Berner Archäologinnen und Archäologen wiederholt festgestellt. sda/mt
 
Stichwörter: Gals, Seeland

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