Zwei gestandene Männer, beide Ehrenmitglieder im Sportverein Gals (SVG), haben es verstanden, dem Sport in der Gemeinde Gals zum nötigen Stellenwert zu verhelfen.
Da ist Eduard Schweizer. Alpinist und Fotograf, Chronist und Autor des nun dritten Fotobuches zur Entwicklung des Streethockeys in Gals. Der gelernte Schuhmacher, einst mit eigenem Geschäft in Neuenburg, ist ein grosser Sammler. Unzählige Zeitdokumente, Postkarten und Bilder hat er zusammengetragen, manche sind über 100 Jahre alt.
Und da ist Martin Schwander, der die Worte zu den Fundstücken schreibt.
Erfolgreiche Junioren
Was Schweizer anpackt, das macht er mit Leidenschaft und Ausdauer. Sein erstes Buch «Gruss aus Gals» entstand 2010 und ist gespickt mit alten, unersetzlichen Fotografien aus und um Gals. Mitautor Martin Schwander stand ihm mit technischer Unterstützung zu Seite.
Das neue Buch «Streethockey: Geschichte und neuer Hartplatz» ist einerseits eine Hommage an den Teamsport Streethockey und andererseits ein Merci an die Gemeinde, die sich früher eher schwertat, Geld in den Sportbereich zu investieren. Das Buch ist bei Martin Schwander für 50 Franken erhältlich und wurde an der Hauptversammlung des Sportvereins Gals am 1. März vorgestellt.
Bereits 2001 erkannte der Sportverein Gals, dass es doch möglich sein müsste, attraktiver zu werden für die Dorfjugend. Bruno Schweizer, seit 1991 Präsident des SVG, begeisterte die Mitglieder für das Mannschaftsspiel Streethockey. Da kein turniertauglicher Hartplatz vorhanden war, begann man mit dem Training auf dem Schulhausplatz.
Ein Jahr später stand der Sportverein bei der Gemeinde auf der Matte und erbat einen Streethockey-Platz. «Dafür ist kein Geld vorhanden», beschieden die damaligen Räte, jedoch wolle man Ausschau halten. Schliesslich gewährte der Sportverein der Gemeinde ein zinsfreies Darlehen von 50 000 Franken mit der Auflage, das Geld für einen Streethockey-Platz einzusetzen. Das geschah. Die Jungsportler trainierten hart, entwickelten sich überaus erfreulich, sodass die Gemeindebehörde stolz auf ihre Streethockeyaner blickte.
Im Jahr 2004 wurde Reto Freudiger und 2007 Toni Freudiger für die Europameisterschaften selektioniert. Ab 2012 wurden die Jugendlichen sogar für die Weltmeisterschaften aufgeboten. Aktuell spielen die drei Galser Mannschaften in der Nationalliga B, in der 2. Liga und die Kleinsten in der Kategorie Junioren C.
Viel Geld, viel Arbeit
Dank des Erfolges und der Anerkennung der jugendlichen Streethockeyaner hat die Gemeinde heute ein offenes Ohr für den Stellenwert des Sports. So war allen klar, dass der Hartplatz nach den Vorschriften des Schweizerischen Streethockeyverbands saniert und vergrössert werden muss, um die Voraussetzungen zu erfüllen, um in der Nationalliga A und B zu spielen. Schliesslich wurden neben dem Hartplatz auch der Rasen- und der Sandplatz für die Beachvolleyballspiele neugestaltet.
Die Gemeinde Gals investierte 238 000 Franken. Viel Geld für eine Gemeinde mit 836 Einwohnern. Der Swisslos-Fond beteiligte sich mit einem Beitrag von 36 600 Franken. Der Sportverein Gals tat das seinige dazu. Er investierte in die Banden, die Netze, die Spielerbänke, das Licht und das Zeitnehmerhäuschen. Die Fronarbeit der SVG-Mitglieder belief sich auf über 3400 Helferstunden. Der Präsident Bruno Schweizer windet der Gemeinde ein Kränzchen und bedankt sich im Namen aller für die Finanzierung des Hartplatzes. Klar ist jedoch, dass der SVG jährlich die Kosten seiner Anlagennutzung übernimmt.
Hanspeter Leiser, Chef Streethockey und Vorstandsmitglied SVG, präsentiert den gesponserten neuen gelben Dress für Heimspiele und den schwarzen Dress für Auswärtsspiele. «Die Sponsoren spielen eine wichtige Rolle», so Leiser und unterstreicht, dass 36 regionale KMU die Junioren in den nächsten drei Jahren besonders unterstützen werden. Der Sportverein Gals ist die treibende Kraft für das Streethockey im oberen Seeland. Spieler von Lyss bis Murten und von Erlach bis Kerzers trainieren im kleinen Dorf. Dank des neuen Platzes und des Einsatzes aller SVG-Beteiligten ist die Chance für die Spieler intakt, für höhere Weihen selektioniert zu werden. Tildy Schmid
