Sie sind hier

Abo

Lyss

Neuer Standort für Feuerwehrmagazin

Die Feuerwehr soll künftig ab der Stigli-Spinsmatte losfahren. Ein entsprechendes Projekt ist in Ausarbeitung. Bis am 15. März können bei der Gemeinde Offerten für Projektarbeiten eingereicht werden. Die Sache eilt.

  • 1/3 Bilder: Olivier Gresset
  • 2/3 Bilder: Olivier Gresset
  • 3/3 Bilder: Olivier Gresset
zurück

URSULA GRÜTTER

Aus drei mach eins: Diese Formel  hatte der Lysser-Gemeinderat in den letzten Monaten in Betracht gezogen. Er suchte gleich für drei Verwaltungsbetriebe einen neuen Standort: Für die Feuerwehr, den Werkhof und die Abteilung «Bau und Verwaltung».
Jetzt ist definitiv klar, dass es zu keiner gemeinsamen Lösung kommt. Am Montag sprach sich der Grosse Gemeinderat (GGR) für einen Umzug der Bauabteilung ins Postgebäude aus. Gleichzeitig sickerte durch, dass im Gebiet Stigli-Spinsmatte ein Feuerwehrmagazin gebaut werden soll. Damit ist ein räumliches Nebeneinander von Werkhof und Feuerwehr ebenfalls vom Tisch.


Eine Frage des Geldes
Für Gemeindepräsident Andreas Hegg spielt neben der Frage um den Standort auch das Geld eine wesentliche Rolle. «Wir können uns einen Neubau für den Werkhof zum jetzigen Zeitpunkt einfach nicht leisten», sagt er dem «Bieler Tagblatt». Beim Feuerwehrmagazin sei dies anders, hier sei die Gemeinde gezwungen zu handeln. Der jetzige Standort auf dem Kambly-Areal könne nur noch bis Ende 2014 genutzt werden. Dann entstehe dort eine Siedlung.
Gemeinderat Werner Arn nennt als Zuständiger für die Feuerwehr ebenfalls den zeitlich eng gesteckten Rahmen, der gegen ein gemeinsames Projekt für den Werkhof und die Feuerwehr spricht. Zudem hätten allfällige Einsprachen wegen den Lärmemissionen des Werkhofs auch den Bau des Feuerwehrmagazins verhindern können, so Arn. Und das wollten die Behörden auf keinen Fall. Geplant ist nun ein einfacher, kostengünstiger und zweckmässiger Bau, wie Arn sagt. Nebst den Einstellräumen für die Fahrzeuge soll auch ein Büro- und ein Aufenthalts-, sowie ein Materialraum eingeplant werden. Zahlen kann Arn noch keine nennen.
Bis am 15. März läuft jetzt die Frist für eine Offerteneingabe der Architekturarbeiten. Anschliessend soll das Projekt möglichst rasch konkrete Formen annehmen. Läuft alles nach Plan, wird dem Grossen Gemeinderat im September ein Ausführungskredit vorgelegt. Und am 14. Februar 2014 soll das Stimmvolk über das Projekt abstimmen können. Der Baubegin ist auf Sommer 2014 geplant, der Einzug auf Frühling 2015. Das heisst auch, dass die Gemeinde mit dem neuen Besitzer des Kambly-Areals über eine Mietverlängerung verhandeln muss.


Nein zu «Containerfarm»
Bereits entscheiden konnte sich der Grosse Gemeinderat bezüglich der Büroräume für die Abteilung «Bau und Planung». Da der Mietvertrag am jetzigen Standort gekündet wurde, bestand hier ebenfalls zwingender Handlungsbedarf (das BT berichtete). Am Montag führte dieses Geschäft im GGR zu Diskussionen. Gegen den neuen Standort an der Bahnhofstrasse hatte zwar kaum jemand etwas einzuwenden, doch einigen Parlamentariern waren die Investitionskosten von 470 000 Franken für den Innenausbau der Mieträume zu hoch. Andere sprachen sich gegen einen zehnjährigen Mietvertrag aus. Für den parteilosen Gérard Koehn kam gar nur die Rückweisung des Geschäfts in Frage. Ihm fehlten alternative Vorschläge. Einen brachte er dann gleich ein, indem er von einer «Containerfarm auf dem Viehmarkt» sprach. Ausserordentliche Situationen würden eben ausserordentliche Massnahmen verlangen, so Koehn. Und die Finanzsituation von Lyss sei nun mal ausserordentlich schlecht. Dem Rückweisungsantrag konnte Lorenz Eugster (Grüne) nicht viel Positives abgewinnen. «Jetzt subito noch etwas Besseres zu verlangen, niemand weiss was, das bringt doch nichts», ermahnte er die Parlamentarier. Diese sahen es mehrheitlich gleich. Den Rückweisungsantrag lehnten sie mit 17 zu 24 Stimmen ab und auch ein Kürzungsantrag hatte keine Chancen.        

Nachrichten zu Seeland »