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Ohne Bus oder Eltern-Taxi geht nichts

Kaum ein Sportverein könnte auf Eltern und Freunde als Chauffeure verzichten. Für die Vereinsreise ist der Mietbus eine kostengünstige Alternative.

Im Car oder Minibus ans Auswärtsspiel: Hier kommt im Gegensatz zur Anreise mit Privatfahrzeugen die Geselligkeit zum

(mdä) Wenn im Januar die Würste auf dem Treber im Marc dampfen, hat Hans Hauert in Suberg Hochsaison: Er vermietet Kleinbusse an Vereine und Private. Die Flotte umfasst 5 Busse mit 15 bis 17 Sitzplätzen. Die gemeinsame Fahrt im Minibus als kostengünstige und flexible Alternative zur Bahnoder Carreise ist vor allem sehr bequem und wird der Anreise im Privatwagen auch wegen der Geselligkeit und Sicherheit unterwegs vorgezogen. Dabei stellt das Führen dieses Fahrzeugs an die Chauffeure nicht nur beim Verzicht aufs Anstossen, sondern auch bezüglich Fahreigenschaften bei Regen, Glätte oder Nebel im Winter hohe Anforderungen. Wer seinen Ausweis nach 2003 erworben hat, darf höchstens neun Personen chauffieren.<br><br>Hauert hat vor Jahren als Ergänzung seines Landwirtschaftsbetriebes den ersten Bus in Betrieb genommen. Heute fährt er gelegentlich privat mit Gästen und führt seine Bläserkollegen an die Konzerte.<br><br>Als Halter verantwortet Hauert den Unterhalt der Flotte, auch wenn der Fahrer die Betriebstüchtigkeit von Beleuchtung, Bremsen und Pneus in eigener Regie überprüfen muss. Bei einem Kleinbusunfall anlässlich der Vereinsreise hatte im Gurnigelgebiet die unbrauchbare Bremsflüssigkeit zum Unfall mit Todesfolge geführt.<br><br>Der Vermieter kontrolliert den Führerausweis und schätzt die Fahrtüchtigkeit des Chauffeurs mit erfahrenem Blick ein.<br><br>Im Juniorenfussball ist Peter Kummer ein gefragter Klubchauffeur. «Wenn mein Sohn spielt, sind wir eigentlich immer dabei und nehmen auch weitere Kinder gerne mit», stellt er ganz selbstverständlich fest. Ohne die freiwilligen und kostengünstigen Helfer wäre der Meisterschaftsbetrieb heute nicht mehr möglich. Der SC Aegerten-Brügg bedankt sich beispielsweise mit einem gemütlichen Nachtessen für die Unterstützung. Und die Aegerter Karawane jeweils im Herbst nach Ovronnaz ins Trainingslager ist so legendär wie der Boxenstopp unterwegs.<br><br><span style="font-weight: bold;">Sicherheit und Unfallfolgen</span><br>Dabei stellt sich verschiedenen Eltern, wenn auch nur hinter der vorgehaltenen Hand, die Frage nach der Verantwortung beim Führen oder Mitfahren. Versicherungsmässig sind Kinder gegen die Folgen eines Unfalls durch die obligatorische Krankenkasse versichert. «Ich habe trotzdem eine Insassenversicherung fürs Auto abgeschlossen», sagt Kummer, «sicher ist sicher.»<br><br>Für die strafrechtliche Haftung in der Radarkontrolle oder beim Unfall mit oder ohne Verletzte ist der Fahrer ohne Wenn und Aber selber verantwortlich. Zivilrechtlich kann abhängig vom Einzelfall die Haftpflichtversicherung des Vereins zur Unterstützung beigezogen werden. Schliesslich stellt sich für den Fahrer des Mietbusses die Frage, wer bei einer Kollision den Selbstbehalt am eigenen Fahrzeug übernimmt.<br><br>«Wir haben die Anschaffung eines Vereinsbusses vor Jahren im Vorstand besprochen und schliesslich darauf verzichtet», sagt der Spiko-Sekretär des SC Aegerten-Brügg, Sascha Lobsiger. Die Umtriebe mit Unterhalt und Versicherung, aber auch die Verantwortung für die Chauffeure hätten dafür den Ausschlag gegeben, begründet er die Fortführung der Eltern-Taxi-Tradition.<br><br>Ab 2013 gelten im Strassenverkehrsrecht neue Bestimmungen, welche die Sicherheit bei Fahrten in den Kleinbussen erhöhen sollen. Spätestens dann sind die Vereinsvorstände mit einer Kleinbusflotte bei der Rekrutierung von Klubchauffeuren neu gefordert.

Stichwörter: Sportverein

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