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Uhrenexport im Minus

Die Uhrenbranche hat 2009 ein Exportminus von über 20 Prozent verkraften müssen. In den letzten zwei Monaten ist der Abschwung aber abgeflacht.

(tg) Ein Minus von 22,3 Prozent: Dies ist das ernüchternde Fazit der Exportstatistik des Verbandes der Schweizerischen Uhrenindustrie (FH) für 2009. Insgesamt wurden Uhren und Bestandteile im Wert von 13,2 Milliarden Franken exportiert, womit der Wert der Exporte im Vergleich zum Vorjahr um 3,8 Milliarden sank. Nicht ganz so stark sind die Exporte bezüglich Stückzahlen gesunken: minus 17 Prozent auf 21,7 Millionen, was zeigt, dass sich die Weltwirtschaftskrise stärker auf höherpreisige und luxuriöse Uhren ausgewirkt hat.<br><br>Von den 15 wichtigsten Märkten für Schweizer Uhren verzeichnete 2009 nur gerade Süd-korea ein Wachstum. In anderen Märkten dagegen lagen die Einbrüche allesamt im zweistelligen Bereich und waren teils spektakulär. So gingen die Exporte in die USA um nicht weniger als 37,9 Prozent zurück.<br><br>«Wir haben ein schwieriges Jahr hinter uns», sagt denn auch Jean-Daniel Pasche, Präsident der FH. Die Kurve der Exportstatistik folgte 2009 dem Konjunkturverlauf. Nach dem Rekordjahr 2008 startete der Wert der Uhrenexporte mit «empfindlichen Einbussen ins Jahr 2009», wie die FH gestern mitteilte, «die sich bis Oktober zwischen -20 Prozent und -33 Prozent bewegten».<br>Talsole bald erreicht<br><br>Von den Märkten kämen jedoch erste Anzeichen einer Erholung der Uhrenexporte im Jahr 2010. «Wichtig für uns ist die Verbesserung in den Monaten November und Dezember», so Jean-Daniel Pasche gegenüber dem «Bieler Tagblatt». In diesen Monaten ist der Abschwung abgeflacht, das Exportminus bewegte sich noch im einstelligen Bereich. Das laufende Jahr dürfte besser werden, schätzt Pasche: «Die Erholung wird sich auch in den Exporten fortsetzen.» Genauere Aussagen werden nach der Branchenmesse Baselworld möglich sein, sie findet vom 18. bis 25. März statt.<br><br>Ohnehin wird an den Zahlen, mit denen sich die Branche selber misst, auch Kritik geäussert. So wird die Aussagekraft der Exportstatistik angezweifelt. Mit fragwürdigen Praktiken bringen sich manche Hersteller aber auch selber in die Bredouille - etwa wenn sie ihren Mitarbeitern Uhren mit Rabatten von bis zu 85 Prozent verkaufen.<br>

Stichwörter: Uhrenexporte

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