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Uhrenbranche

400 Tonnen Gerät für Tokyo

Omega Timing ist bereit für die Olympischen Sommerspiele. Eine Innovation für dieses Jahr sind Bewegungssensoren an den Startnummern der Athleten.

Alain Zobrist, Generaldirektor von Omega Timing, in der neuen Omega-Boutique in The Circle am Flughafen Zürich.  copyright: théophile bloudanis/journal du jura

Théophile Bloudanis/tg

Nachdem sie wegen der Coronapandemie um ein Jahr verschoben worden sind, starten die Olympischen Spiele in Tokyo in diesem Monat. Bei Omega Timing, der auf Zeitmessung an Sportanlässen spezialisierten Tochter von Omega, wartet man ungeduldig auf diesen Moment.
Für diese Ausgabe hat das Unternehmen zahlreiche Hightech-Ausrüstung entwickelt, die in der Zeitmessung in verschiedenen Disziplinen zur Anwendung kommt. Fast 400 Tonnen hochpräzises Gerät wird die Zeit und die Leistung von Athleten in mehr als 33 Sportarten messen.
Alain Zobrist, Generaldirektor von Omega Timing, freut sich über diese Neuentwicklungen. «Die technologische Innovation ist entscheidend, um die Zeitmessung im Sport so präzise wie möglich vornehmen zu können.» Omega Timing sei schon lange ein Partner der Olympischen Spiele sowie weiterer Sport-Events.

Eine neue Startpistole
Für die diesjährigen Olympischen Spiele wollen die Spezialisten aus Corgémont neue Gipfel in ihrem Fachgebiet erklimmen. «Wir arbeiten mit Spitzentechnologie, die Daten übermittelt, die unabdingbar sind sowohl für das Publikum als auch für die Athleten», sagt Zobrist. «Mit diesen Informationen können die Sportlerinnen und Sportler ihre Leistung messen und so verstehen, wie sie Zeit gewonnen oder verloren haben. Sie können sie auch hinter den Kulissen nachfragen, wenn sie wünschen», ergänzt er.
Diese fast wissenschaftliche Präzision wird durch neues Material erreicht, das Omega extra für die Welt des Sports entwickelt hat. Darunter findet sich beispielsweise ein neues elektrisches System für die Startpistolen, die mit den sich hinter allen Startenden befindenden Lautsprechern gekoppelt sind. Eine andere technologische Innovation in der Zeitmessung ist eine Kamera namens «Scan’O’Vision Myria», die auf der Ziellinie von Hürdenläufen, Sprints und anderen Wettbewerben platziert ist. Sie ist fähig, 10000 Fotos pro Sekunde zu schiessen, um damit ein einziges zusammengesetztes Bild zu realisieren. Dies erlaubt der Jury, das offizielle Klassement und die Zeit jeder Prüfung zu bestimmen.
Zusätzliche Elemente sind laut Zobrist die Systeme für die Positionierung und der Bewegungserkennung. In den Leichtathletik-Wettkämpfen werden alle Teilnehmenden mitBewegungssensoren ausgerüstet. Diese sind an der Startnummer befestigt und interagieren mit dem entsprechenden Gegenstück, das im Stadion platziert ist. Sie übermitteln nicht nur das Klassement und die Geschwindigkeit in Echtzeit, sondern auch die Beschleunigung, die Verlangsamung und die Distanz. «Wir werden auch für die Messung an einer neuen olympischen Sportart zuständig sein», sagt Alain Zobrist, «nämlich im Sportklettern. Es ist neben den Schwimmwettbewerben die einzige Disziplin, in der die Athleten ihre Zeit selber stoppen, indem sie auf den Tastplatten anschlagen, die wir am Gipfel des Kurses platziert haben.»

Bis 2032
Die Bieler Uhrenmarke ist seit 1932 offizieller Partner für die Zeitmessung an Olympischen Spielen. Die diesjährige Ausgabe im Land der aufgehenden Sonne ist also bereits die 29., an der Omega präsent ist. «Omega Timing trägt eine grosse Verantwortung für die Olympischen Spiele», sagt der Direktor. «Die Spiele setzen sich aus drei Akteuren zusammen:den Athleten, dem Ort und dem Zeitmesser. Letzter muss eine herausragende Präzision bieten können, und wir sind bereit, diese Verantwortung zu tragen.»
Weil die Olympischen Sommerspiele eigentlich letztes Jahr hätten stattfinden sollen, heissen sich auch heuer «Tokyo 2020». «Wir waren für Tokyo schon letztes Jahr bereit», sagt Alain Zobrist, «die Zwangspause wegen der Pandemie hat es uns nun erlaubt, unsere Systeme à jour zu bringen.»
Omega bereitet sich allerdings auch bereits auf die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking vor. «Es ist für uns eine schöne Herausforderung, gleich zwei Ausgaben in kurzer Zeit vorzubereiten», so der Direktor. Das Unternehmen hatte 2017 die Verlängerung der Partnerschaft als offizieller Zeitmesser mit dem Internationalen Olympischen Komitee angekündigt. Diese dauert nun vorerst bis 2032, dem Jahr, in dem die Zusammenarbeit seit 100 Jahren Bestand haben wird.

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