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"Watch City"

Biels Ruf als Uhrenmetropole festigen

Die Plattform der Bieler Uhrenbranche hat gestern ihre erste Generalversammlung abgehalten. Präsident Andreas Altmann will weitere Mitglieder gewinnen.

  • 1/4 Andreas Altmann. Bilder: Ruben Hollinger
  • 2/4 Altmann. Bilder: Ruben Hollinger
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  • 4/4 Altmann. Bilder: Ruben Hollinger
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Audiobeitrag

Der Song "Watch City"

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«Watch City / we live in Watch City», heisst es im Refrain des gleichnamigen Lieds der Band Time Out. Time Out? «Die Band gibt es eigentlich nicht», sagt Andreas Altmann, Präsident der Vereinigung «Watch City». Die Stimme des Sängers kommt einem aber bekannt vor: Es ist Noah Veraguth, Sänger von Pegasus. Und der Song, der gestern erstmals der Öffentlichkeit und am Abend den Mitgliedern von «Watch City» vorgestellt worden ist, der neuste Streich von Altmann – ein kurzer, eingängiger Popsong, der die Marke «Watch City» in die Welt hinaustragen soll. «Es gibt kein besseres Medium für eine Mitteilung als die Musik», sagt Altmann, «selbst wenn jemandem der Song nicht gefällt, wird er auf unsere Marke aufmerksam.»


Ein 3:1 zum Start


«Watch City» hat bereits das erste offizielle Jahr hinter sich, gestern Abend hielt die Vereinigung ihre erste Generalversammlung ab. Altmann, Inhaber und Geschäftsführer der Edelmetall-Präzisionsgiesserei Altmann Casting in Ipsach, hatte sie vor etwas mehr als einem Jahr ins Leben gerufen. Anlass war das bevorstehende Cup-Spiel des FC Biel gegen den FC Basel: Der FC Biel versuchte für dieses Spiel eine spezielle Werbefläche auf den Trikots zu verkaufen, fand aber kein Unternehmen, das die Gelegenheit für 20 000 Franken nutzen wollte. Altmann stellte eine Vereinigung von 30 Firmen auf die Beine, die insgesamt 40 000 Franken zusammentrugen, und die Bieler liefen in Trikots mit der Aufschrift «Watch City» auf. «‹Ville Horlogère› hätte nicht Platz gehabt», sagt Altmann, und ohnehin ist der englische Claim passender für den Vereinszweck.


Neutrale Plattform


Ziel ist es nämlich, Biel als Weltuhrenmetropole zu positionieren und diesen Umstand mit der Marke «Watch City» möglichst in aller Welt bekannt zu machen. Andreas Altmann ist selber als Zulieferer der Uhrenindustrie tätig und darum auch viel gereist, etwa in Asien. Er sagt: «Die Marken Rolex und Swatch kennen dort alle. Aber kaum jemand weiss mit dem Begriff ‹Biel› etwas anzufangen.»
Ein Widerspruch, fand Altmann, denn die Uhrenbranche selber sei sehr international tätig. Darum strebt er eine neutrale Plattform an, «um etwas zu tun und dabei nicht nur einen Verein zu unterstützen, sondern das Image von Biel zu fördern».
Am Tage ihrer ersten Generalversammlung zählt die Vereinigung mittlerweile 65 Mitglieder («Members», wie Altmann sagt), sie ist also seit dem Cup-Sieg gegen Basel deutlich gewachsen. «Wir sind sozusagen multifunktional», sagt Altmann, «die Mitglieder können an einer Stelle Geld geben und zugleich mehrere Vereine unterstützen.»


Soirée geplant


Zuletzt hat «Watch City» sechs Sportvereine unterstützt (vgl. Infobox), die Beiträge werden nach einem Schlüssel verteilt, der mehrere Faktoren berücksichtigt. Der grösste Teil des Kuchens geht an EHC und FC Biel, doch laut Altmann könne auch der UHC Biel-Seeland auf nächste Saison mit etwa 10 000 Franken zählen: «Das macht gerade bei kleinen Vereinen etwas aus», sagt Altmann.

Im ersten Jahr des Bestehens (die Vereinsjahre werden jeweils wie Saisons gerechnet) hat «Watch City» einen Umsatz von etwa 90 000 Franken erzielt, für 2012/2013 sind es bereits gegen 200 000 Franken. Künftig will Altmann auch die grossen Uhrenhersteller angehen, wenn nach einer gewissen Zeit bewiesen ist, dass «Watch City» nachhaltig funktioniert.

Je nach Verlauf der Einnahmen sollen dann auch nicht mehr «nur» Sportvereine unterstützt werden, sondern auch andere, etwa kulturelle, Institutionen. Mit der Unterstützung des Französischen Filmfestivals in Biel ist auch dazu ein erster Schritt bereits getan. Nächstes Ziel sind laut Altmann 100 Mitglieder, die sich neu auch an einer jährlichen Soirée im Kongresshaus treffen und unterhalten sollen – und an der wiederum Geld gesammelt wird, um das Image Biels in die Welt zu tragen.  

TOBIAS GRADEN


Link: www.watchcity.ch

Vereine, die unterstützt werden
• EHC Biel (Eishockey)
• FC Biel (Fussball)
• HS Biel (Handball)
• SHC Biel-Bienne Seelanders (Inlinehockey)
• UHC Biel-Seeland (Unihockey)
• VBC Biel (Volleyball, nicht mehr existent)

Weitere Engagements werden laut Altmann angestrebt.     tg

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