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Biel

Biels Uhren sollen die Heimat besser verticken

Der Verein Watch City will Biels Ruf als internationale Uhrenstadt fördern. Das Engagement für regionale Sportclubs hat dem Verein nun den zweiten Platz beim Sponsoring Award eingebracht. Zu mehr Popularität soll hingegen Noah Veraguth als Botschafter verhelfen.

Botschafter: Präsident Andreas Altmann übergibt dem Sänger Noah Veraguth den EHC-Ring – ein Unikat. (Pedro Rodrigues/a)

von Esthy Rüdiger


Swatch, Omega, Tissot, Rolex – die Liste der in Biel beheimateten Uhrenmarken ist lang. Biel ist seit jeher eine Uhrenstadt, ein Ballungszentrum der Zeitmessungs-Industrie. Bloss: Die Welt weiss das nicht. Die Namen der Uhrengiganten klingen zwar weit über die Landesgrenzen hinaus. Aber deren Heimatstadt Biel? Mitnichten.

Ein Missstand, den sich ein Verein zu ändern vorgenommen hat: «Watch City» wurde 2011 gegründet. Mit dem Ziel, Biel als Metropole der Uhrenindustrie zu positionieren und ihr Image zu fördern. Der Verein soll sie alle verbinden: die bekannten Uhrenlabels wie auch deren Zulieferer aus der Region.

Ein weiterer Schwerpunkt von «Watch City»: Mit seinem Umsatz die lokalen Sportclubs zu fördern. So sponsert der Verein einerseits die grossen Clubs der Stadt, den EHC Biel und den FC Biel. Das Engagement gilt aber auch kleineren regionalen Clubs: Etwa dem HS Biel (Handball), dem SHC Biel-Bienne Seelanders (Inlinehockey), dem UHC Biel-Seeland (Unihockey), Biel-Bienne Athletics (Leichtathletik und Laufsport) sowie der Curlinghalle Biel.

Bei Letzterer tritt «Watch City»  als Hauptsponsor auf. Als solcher stellte der Verein beispielsweise für das Curling-Turnier am vergangenen Wochenende Markenuhren zur Verfügung – im Wert von 50000 Franken. Diese wurden direkt von  eigenen Mitgliedern gesponsert.  Zudem werde die Curlinghalle in den nächsten Wochen fünf Wanduhren von «Watch City» erhalten.

Loge statt Namensrecht

Für dieses Engagement wurde der Verein nun geehrt: Am Brand- und Marketingtag, welcher vergangene Woche in der Bieler Tissot Arena stattfand, reichte es für den zweiten Platz des Sponsoring Awards.
Die Fachjury mit der Vorsitzenden Lucia Malär zeigte sich vom Engagement von «Watch City» beeindruckt: «Das Hauptargument für diesen Rang war ihr innovatives Sponsoring», begründet sie. Die Assistenzprofessorin der Universität Bern präzisiert: «Die Uhrenmarken in Biel fahren alle eine sehr internationale Marketingstrategie und machen nur wenig Sponsoring in der Region. Der Verein hat dies erkannt und ein entsprechendes Sponsoringgefäss geschaffen.»

Dass «Watch City» ausgerechnet in der Tissot Arena geehrt wird, grenzt an Ironie des Schicksals: Konnte sich der Verein die Namensrechte an den Stadien doch nicht sichern – die Uhrenmarke Tissot, selber kein Mitglied von «Watch City», hingegen schon. Trotzdem sagt Andreas Altmann, Präsident von «Watch City», heute:«Die neuen Stadien brachten uns viele neue Möglichkeiten.» Der Verein konnte sich im Eishockeystadion zum Beispiel eine eigene Loge sichern. Und diese erfreue sich grosser Beliebtheit:«Sie ist bis Ende Saison völlig ausgebucht», sagt Altmann.

70 Prozent mehr Einnahmen

Der erreichte zweite Platz bestätige ihr erfolgreiches Konzept. «Auch die Mitglieder werden darin gestärkt, eine gute Idee zu unterstützen.» Andreas Altmann ist überzeugt, dass diese Platzierung zu mehr Popularität und Anerkennung verhelfe – und damit Werbung für die Uhrenstadt Biel sei.
Auf eine gesteigerte Popularität lässt auch das Wachstum des Vereins schliessen:Allein in diesem Jahr wuchs die Anzahl der Mitglieder um zehn Prozent:Derzeit zählt «Watch City» 94 Mitglieder. Zum aktuellen Umsatz möchte sich Andreas Altmann noch nicht äussern.  Die Bekanntgabe der genauen Zahlen folgt an der Generalversammlung vom 10. November. Er verrät nur so viel:«Die Einnahmen konnten um 70 Prozent gesteigert werden.»

«Wir wollen das kontinuierliche Wachstum von ‹Watch City› fortsetzen», so Altmann. «Dabei wollen wir agil und unbürokratisch bleiben. Und immer unsere Passion für Uhren, Sport, Kultur und unsere tolle Stadt im Fokus behalten.»

Bald ein zweiter Botschafter

Um die Popularität weiter auszuweiten, hat der Verein seit diesem Jahr mit Noah Veraguth auch einen prominenten Botschafter verpflichtet.Der Sänger der Bieler Band Pegasus steuerte einst bereits den Song für «Watch City» bei.

Im August wurde er bei Ipsachs 750-Jahr-Feier offiziell als Botschafter eingesetzt. Aus diesem Anlass wurde er von «Watch City» mit einem Schmuck-Unikat beschenkt:Andreas Altmann überreichte dem Botschafter einen Ring vom EHC Biel, den «Watch City» eigens kreiert hatte. «Bald bekommen sämtliche Spieler denselben Fingerschmuck», so Altmann.

Der Pegasus-Sänger soll aber nicht alleiniges Testimonial bleiben – es folgt Verstärkung:Am zweiten Dezember will «Watch City» seinen zweiten Botschafter vorstellen.

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