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Schaublin

Dank Kurzarbeit flexibel handeln

In Bévilard gibt sich die Schaublin Machines SA trotz stagnierender Nachfrage optimistisch. Die Kurzarbeit dauert möglicherweise bis in den Herbst.

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yd/pl. Die Arbeitsämter verzeichneten im Juli weniger Anträge auf Kurzarbeit von Unternehmen. Dennoch sind heute mehr Arbeitnehmer denn je von dieser Übergangsmassnahme betroffen. Unter der stagnierenden Nachfrage im Industriesektor leiden auch die Werkzeugmaschinenhersteller. So mussten die drei wichtigsten Branchenvertreter der Region - Schaublin Machines SA, Tornos SA und Kummer SA - gleichermassen auf Kurzarbeit zurückgreifen. Bei Schaublin würden knapp 40 von den 120 Angestellten nach den Sommerferien ein verringertes Pensum leisten, erklärt Geschäftsführer Rolf Muster. Die am Montag anlaufende Massnahme erstreckt sich über die drei letzten Augustwochen. Trotz allem komme der Neubau von Schaublin gut voran, sodass die Eröffnung wie geplant im November stattfinden könne, so der Firmenchef.

Starker Franken als Problem

Muster gibt sich grundsätzlich optimistisch, denn als erfahrener Unternehmensführer weiss er um die Gezeitenwechsel der internationalen Nachfrage: «Es genügt, wenn das eine oder andere Grossprojekt ins Rollen kommt, und schon läuft die Produktion auch bei uns wieder an.» Immerhin darf Muster seine Zuversicht auf ein erstklassiges Unternehmen bauen, dessen Qualitätserzeugnisse Weltruf geniessen. «Gegenwärtig hinken die europäischen Märkte hinterher. In Spanien oder Portugal stehen die Signale für Investitionen auf Rot. Zudem kommt uns noch der starke Franken in die Quere», erklärt der Chef von Schaublin Machines.

Muster unterstreicht aber, dass die Nachfrageflaute noch nicht zu Arbeitslosigkeit im Sinne einer ernsten Wirtschaftskrise geführt habe: «Derzeit bemühen wir uns lediglich, so flexibel wie möglich zu handeln. Dabei ist allerdings eine Verlängerung der Kurzarbeit bis in den September nicht ausgeschlossen.» So sei es halt mit der Konjunktur, und diesen Schwankungen seien seine Firma wie die ganze Branche gleichermassen ausgesetzt. Nach dem sehr guten Geschäftsjahr 2011 habe sich der Bestellungseingang auf einem regelmässigen, aber zu schwachen Volumen stabilisiert, erklärt der Firmenleiter. «In letzter Zeit war nur der Monat Mai erfolgreich. Deshalb haben wir vorsorglich Kurzarbeit beantragt.»

Im Zusammenhang mit der Nachfrageflaute geisselt Rolf Muster auch die Rolle der Medien, vor allem jene des Fernsehens: «Die Berichterstattung zeichnet aus jeder kleinsten Marktbewegung ein düsteres Bild.» Dabei sei das Problem viel naheliegender: «Die Leute haben im Augenblick ganz einfach Angst, Geld zu investieren; so einfach ist das.» Das Maschinenbauunternehmen von Bévilard ist jedenfalls auf Kurs. Die Bauarbeiten für das neue Fabrikgebäude mit 9000 Quadratmetern Fläche liegen im geplanten Zeitrahmen.

Alle drei regionalen Maschinenhersteller sind vom stagnierenden Auftragsvolumen betroffen. Daher geht es Tornos in Moutier und Kummer in Tramelan nicht anders als Schaublin in Bévilard.

Unterschiedlich genutzt

Die Geschäftsleitung von Tornos bestätigt die Einführung von Kurzarbeit in den Monaten Mai, Juni und August. Die Massnahme würde allerdings je nach Bestelleingang und Geschäftsfeld unterschiedlich genutzt, erklärt Firmensprecher Patrick Köppe. Er kündigt an, dass Tornos seine Halbjahreszahlen nächste Woche veröffentlichen wird.

Bei Kummer SA gilt seit Juni Kurzarbeit. Laut Personalchef Stéphane Terrier macht der harte Franken der Spitzenindustrie besonders zu schaffen.

Stichwörter: Wirtschaft

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