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Exporte

Die Stimmung schwächt sich 
zum Jahresende hin weiter ab

Laut der aktuellen Umfrage der Schweizer Aussenhandelsorganisation erwarten immer mehr kleine und mittlere Unternehmen Probleme. Das Exportwachstum wird deutlich kleiner.

Unsichere Zeiten: Noch 47 Prozent der KMU erwarten im vierten Quartal steigende Exporte, 23 Prozent gehen von einem Rückgang aus. Keystone

Die Stimmung der exportorientierten Schweizer KMU hat sich verschlechtert. Laut der aktuellen Umfrage der Aussenhandelsorganisation Switzerland Global Enterprise (S-GE) erwarten noch 47 Prozent der KMU im vierten Quartal steigende Exporte, nach 49 Prozent bei der letzten Umfrage.

30 Prozent gehen von einer Stagnation und 23 Prozent von einem Rückgang aus, wie S-GE mitteilte. Insgesamt ergibt sich so für die KMU-Exportstimmung ein Wert von 62 Punkten, das sind 7 Punkte weniger als im Vorquartal. Das Barometer, dessen Skala von 0 bis 100 reicht, errechnet sich aus der Exporterwartung der KMU für das vierte Quartal sowie den effektiven Exporten im Vorquartal. Es basiert auf einer vierteljährlichen Befragung von rund 200 Schweizer KMU.

Das Exportbarometer der Credit Suisse (CS), das die ausländische Nachfrage nach Schweizer Produkten abbildet, deutet ebenfalls auf ein leicht schwächeres Exportwachstum hin. Es liegt mit 0,02 Punkten nur noch knapp über der Wachstumsschwelle und deutlich unter dem langfristigen Durchschnitt von 1,0 Punkten, wie aus der Mitteilung weiter hervorgeht. Das ist der tiefste Wert seit November 2012.

Die CS-Ökonomen erklären, dass sich die Stimmung im Industriesektor in Europa im September weiter verschlechtert habe. Sowohl die Unsicherheiten rund um den Handelsstreit zwischen den USA und China wie auch der Brexit machten den Industrie-Unternehmen zu schaffen. Gleichzeitig verstärkten sich die Befürchtungen, dass der Rückgang in der Industrie auch auf den Dienstleistungssektor und den Arbeitsmarkt in Europa übergreifen könnte. Bislang haben die Indikatoren für den Dienstleistungssektor und den Arbeitsmarkt Ökonomen davon abgehalten, von einer bevorstehenden Rezession zu sprechen.

Im Gegensatz zu den Trends in Europa haben sich in den USA die Industrie- und Dienstleistungs-PMIs im September wieder verbessert. Die wichtigsten Exportmärkte der Schweizer KMU bleiben derweil jedoch auf dem alten Kontinent.

An der Spitze bleibt hier Deutschland, wohin 75 Prozent der befragten KMU in den nächsten sechs Monaten Waren oder Dienstleistungen verkaufen wollen. Darauf folgen Frankreich und Österreich. Italien landet auf Platz vier. Und erst auf Platz fünf folgen schliesslich die USA. Als neuer Exportmarkt rückt Japan in den Fokus: In der Umfrage gaben 13 Prozent der KMU an, im nächsten Halbjahr neu dort aktiv werden zu wollen. awp

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