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Uhren

Gemeinsam gegen Mangel

Die Ausbildungsstätte Stiftung Battenberg und der Personalvermittler Kelly Services treten gemeinsam dem Fachkräftemangel der Uhrenindustrie entgegen.

Stiftungsratspräsident Jean-Daniel Pasche (links) will dank der Partnerschaft mit Kelly Services einen Fachkräfteengpass in der Uhrenindustrie abmildern. LDD

von Kevin Schlüter

Im Mai 2013 wurde eine enge Zusammenarbeit zwischen der Stiftung Battenberg und der Kelly Services AG kommuniziert. Nun tritt diese Partnerschaft in ihre operative Phase.

Die Bieler Stiftung Battenberg bietet Fachausbildungen für verschiedene Sektoren der Wirtschaft an. Einige Lehrgänge sind den besonderen Bedürfnissen der Uhrenbranche gewidmet. Dabei fördert die Bieler Institution leistungsfähige Menschen, die jedoch durch eine Behinderung geistiger, psychischer oder körperlicher Art Unterstützung in ihrer beruflichen Entwicklung brauchen. Aber wie finden die derart ausgebildeten Fachkräfte den Weg zu einem entsprechenden Arbeitsplatz?

Genau an dieser Schnittstelle tritt das Personalvermittlungsunternehmen Kelly Services AG in Aktion: Die Unterlagen der Lehr- und Lehrgangsabgänger werden von Kelly Services professionell aufgearbeitet, damit die Berufsleute eine geeignete Stelle finden.

 

Fokus auf die Uhrenindustrie

Am vergangenen Donnerstag fand in der Stiftung Battenberg die traditionelle Diplomfeier statt. «Wir werden auch in Zukunft eine Brücke zwischen Ausbildung und Erwerbstätigkeit sein», bekräftigte Stiftungsratspräsident Jean-Daniel Pasche. Ziel sei es, den Lehrabgängern eine passende Arbeitsstelle zu vermitteln. Dabei stehe die Uhrenindustrie im Fokus, denn in dieser Branche drohe die «Gefahr eines Fachkräftemangels», so Pasche. Damit kehrt die Stiftung in gewisser Weise zu ihren Wurzeln zurück: «der Battenberg» wurde nämlich in den 60er-Jahren als Antwort auf den Personalmangel in der Uhrenindustrie gegründet. Deshalb meinte der Präsident: «Heute führen wir diese Tradition fort, damit die Branche das Ansehen des Swiss Made auch in die Zukunft tragen kann.»

In der Praxis erfolgt die Zusammenarbeit zwischen der Ausbildungsstätte und dem Personalvermittler wie folgt: Die Stiftung Battenberg bildet wie bisher qualifizierte Kräfte für die Uhrenindustrie aus. Dabei wird bei jeder auszubildenden Person Rücksicht auf ihre behinderungsbedingten Bedürfnisse genommen. «Für alle Diplomierten erstellen wir eine Akte, die den individuellen Stärken und Schwächen Rechnung trägt», sagt Pasche. Danach werden die Unterlagen dem Personalvermittler Kelly Services übergeben. Alsdann vermitteln Personalfachleute die ausgebildeten Fachkräfte an die Uhrenhersteller.

 

Vermittlung ausdehnen

Natürlich suche die Stiftung Battenberg im Vorfeld auch selbst nach Platzierungsmöglichkeiten für die Lehrabgänger, bemerkt Pasche. Der Präsident will diese Vermittlungstätigkeit künftig auch auf andere Berufsgruppen ausdehnen, die im Battenberg eine Ausbildung absolviert haben.

 

In 17 Kantonen vertreten

Die Zusammenarbeit mit Kelly Services bringt der Bieler Institution einen grossen Vorteil: Das Personalvermittlungsunternehmen ist nämlich in 17 Kantonen vertreten. Das erweitert natürlich den Horizont für die Stellensuche. «Vor Kurzem konnten wir für einen Bieler eine Arbeitsstelle im liechtensteinischen Vaduz finden», freut sich Jean-Daniel Pasche. Ende Jahr will die Stiftung Battenberg Bilanz über die bisherige Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Personalunternehmen ziehen.

 

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