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Steilpass ins Camp Nou

Die Uhrenmarke Maurice Lacroix mit Sitz in Biel ist neu Uhrenpartner des FC Barcelona. Geschäftsführer Marc Gläser schwärmt von Lionel Messi.

Marc Gläser, Geschäftsführer von Maurice Lacroix (links), mit Josep Maria Bartomeu, Präsident des FC Barce- lona, anlässlich der Pressekonferenz in der katalanischen Metropole. Bild: zvg

Interview: Tobias Graden

Herr Gläser, wie kommt man zu einer Partnerschaft mit dem FC Barcelona?

Marc Gläser: Das ist mithin ein Resultat unserer Arbeit der letzten Jahre. Wir hatten das Glück, im letzten Mai angefragt worden zu sein.

Der FC Barcelona hat Sie angefragt?

Ja. Der Club hat den Markt abgeklärt und mit vielen Marken das Gespräch gesucht. So konnten wir den Ball aufnehmen. Wir haben schon 2002 Roger Federer von Rolex übernommen, das hätte damals auch niemand gedacht. In solchen Gesprächen zeigt sich, dass es nicht nur ums Geld geht, sondern etwa ums Potenzial der Zusammenarbeit, um die gleichen Ansichten und Werte, dass man an Synergien denkt, die eine solche Partnerschaft bringen kann.

Um den FC Barcelona würde sich wohl manche Uhrenmarke reissen. Was hat denn konkret den Ausschlag gegeben?

Offenbar findet man unsere Produkte und die Marke cool, progressiv und dynamisch. Unsere Produktepalette hat mithin den Ausschlag gegeben.

Sie werden nun günstige Uhren für Fans, aber auch teure für Spieler und Chefs anbieten.

Das war auch ein Grund. Wichtig ist aber auch: Wir sind in der Uhrenlandschaft mit einer modernen, nach vorne gerichteten Haltung positioniert. Wir haben eine frische, ansprechende LifestyleKommunikation mit Substanz. Andere Marken kommunizieren klassisch, seit 20 Jahren gleich. Wir aber haben verschiedene Awards gewonnen, weil wir auch im Bereich «Social Communities» sehr aktiv sind. Wir konnten aufzeigen, wie man so auch für kleinere Marken gewinnbringend kommunizieren kann.

Können Sie etwas sagen zu den Kosten dieses Deals?

(lacht) Nein, finanzielle Eckdaten geben wir nicht bekannt. Der FC Barcelona hat verschiedene Sponsoringstrukturen, da muss man auch Rücksicht nehmen auf andere Sponsoren. Wir haben aber sicher einen guten Deal, weil wir auch eine Zusammenarbeit im Produktebereich anstreben. Wir werden fürs Erste drei spezifische Produkte anbieten. Wir haben aber vor, für jeden einzelnen Spieler eine Uhr zu gestalten. Wir werden uns in Asien gegenseitig unterstützen, nicht zuletzt über unser Mutterhaus DKSH.

Eine solche Partnerschaft ist für eine kleinere Marke also dank des Mutterhauses möglich?

Das spielt mit rein. Unsere Aktivitäten in den letzten Jahren, das Eintreten in neue Märkte, kosteten Kapital. Ohne einen Eigentümer, der bereit ist zu investieren, wären diese schwierig zu finanzieren. Man hat zudem gegenüber möglichen Partnern eine höhere Glaubwürdigkeit, diese haben die Gewissheit, dass wir auch in einigen Jahren noch auf dem Markt sind, auch wenn es in der Uhrenbranche mal wieder etwas schwieriger werden sollte.

Maurice Lacroix ist auf der Wechselbande im Camp Nou präsent, auf dem Bildschirm des vierten Schiedsrichters und in den VIP-Zonen des Stadions. Auf den Trikots aber nicht.

(lacht) Wenn wir so weit sind, wird es richtig cool... Aber da redet man von Summen zwischen 30 und 35 Millionen Euro, das wäre selbst für grössere Uhrenmarken nicht einfach.

Sie steigen just in jenem Jahr ein, da Real Madrid Meisterschaft und Champions League gewinnen wird.

(lacht) Es ist noch alles möglich. Die nächste Champions-LeagueRunde haben wir jedenfalls geschafft.

Sie sprechen schon von «wir»?

Absolut. Ich bin völlig FCB.

Wer ist Ihr Lieblingsspieler?

Es mag abgedroschen tönen, aber Lionel Messi spielt eben in einer eigenen Liga, das ist gigantisch. Ich habe in den letzten Wochen mehrere Spiele verfolgt. Im vorletzten Match hat er keinen einzigen Fehlpass gespielt, am Mittwochabend nur einen einzigen. Da ist Neymar noch ein Junior im Vergleich.

Werden Sie zur Eröffnung der Stades de Bienne ein Testspiel zwischen dem FC Biel und dem FC Barcelona einfädeln?

(lacht) Das wird wohl schwierig, Sie dürfen unser Engagement auch nicht überschätzen. Wenn es um Spieler geht, wirds ohnehin sofort heikel. Diese werden vom FC Barcelona stark geschützt. Vielleicht klappts ja mit der BMannschaft.

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