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MEM-Industrie

Verhandlungsauftakt zu den GAV-Verhandlungen

Die Verhandlungen zum neuen Gesamtarbeitsvertrag der Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie haben gestern Montag in Bern begonnen.

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(mt) Etwa 60 Mitglieder der Verhandlungsdelegationen des Arbeitgeberverbandes Swissmem, der Gewerkschaften Unia und Snya sowie von KV und Angestellte Schweiz trafen sich im Zentralsekretariat der Unia zu einer ersten ganztägigen Verhandlungsrunde.

Die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM) steht und fällt mit gut qualifizierten und hoch motivierten Mitarbeitern. Diese findet sie aber nur, wenn auch die Arbeitsbedingungen stimmen. Corrado Pardini, Geschäftsleitungsmitglied und Verhandlungsführer der Gewerkschaft Unia, sieht darin die Achillesferse dieser wichtigen Leitbranche der Schweizer Exportwirtschaft: «Die MEM-Industrie kennt immer noch keine verbindlichen Mindestlöhne. Das macht sie anfällig für Lohndumping und Lohndruck. So wird es immer schwieriger, genügend Nachwuchskräfte zu finden. Diese Lücke muss der neue GAV dringend schliessen.»

Die Arbeitgeberseite, welche bei diesem zentralen Thema zu lange gemauert hat, muss sich nun der Realität stellen. Pardini: «Verbindliche Mindestlöhne sind wichtig, um die Zukunft des Industriestandortes Schweiz zu sichern. Ich bin darum überzeugt, dass nun Bewegung in die Diskussion kommt.» Als weitere wichtige Themen kristallisierten sich bei den gestrigen Verhandlungen die Verbesserungen des Arbeitnehmerschutzes und die Abschaffung von unbezahlten Arbeitszeitverlängerungen im Rahmen des sogenannten Krisenartikels heraus.
Die Sozialparter vereinbarten zudem die Einrichtung eine Arbeitsgruppe, welche gemeinsame industriepolitische Forderungen entwickeln soll.

Die zweite offizelle Verhandlungsrunde wurde auf den 1. Februar 2013 angesetzt. Der bestehende Gesamtarbeitsvertrag der MEM-Industrie, der die Arbeitsbedingungen von beinahe 100’000 Arbeitnehmenden regelt, läuft auf Ende Juni 2013 aus.
 

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