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Walter Fust verteidigt sein Kaufangebot für Tornos

Walter Fust verteidigt sein Kaufangebot für den Werkzeugmaschinenhersteller Tornos. Als Investor bei Tornos habe man mehr zu verlieren als zu gewinnen, sagte Walter Fust in einem Interview mit der Zeitung " Le Matin Dimanche". Verwaltungsrat und Aktionäre halten den gebotenen Preis von 4,70 Franken pro Aktie für zu tief.

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(sda) "Dieser Preis bedeutet, dass die Börsenbewertung von Tornos 94 Millionen Franken und das Unternehmen einen Jahresüberschuss von 8 Millionen erreicht", sagte Fust. "Doch wissen Sie wie viel Gewinn Tornos in zwölf Jahren generiert hat? Nichts, Null. Es gab mehr defizitäre Jahre als profitable."

Die Reaktion des Verwaltungsrates, wonach der Preis zu niedrig sei, habe ihn nicht sonderlich überrascht. Doch gemäss Walter Fust sind die Aktionäre sehr interessiert an einer Übernahme. Der deutsche Industrielle betont indes, dass er sich mit dem Verwaltungsrat trotzdem sehr gut verstehe.

Fust erinnerte auch daran, dass sein Angebot ein strategisches sei. Mit seinem Aktienanteil von 33,325 Prozent liegt er derzeit knapp unter der Schwelle, bei der ein Aktionär verpflichtet ist, ein öffentliches Angebot zu machen. Würde die Firma eine Kapitalerhöhung vornehmen, wäre er rechtlich gezwungen, ein Übernahmeangebot zu starten.

Der Industrielle will aber nicht in eine Falle tappen, wie er sagt. Das sei oft der Fall, sobald Börsenspekulanten mitmischten und alles irrational werde. "Ich würde Gefahr laufen, dass ich die Titel zu einem überhöhten Preis kaufen müsste und mich nicht in der Lage sähe, bei einer Kapitalerhöhung zu partizipieren."

Fust sagte, dass ihm ein Anteil von 45 Prozent am Werkzeugmaschinenhersteller genügen würde. Wenn er aber alle der etwa 50 Prozent in Streubesitz befindlichen Aktien erwerben könne, "warum nicht". Das Angebot gilt 20 Tage vom 12. Dezember bis zum 16. Januar. Er behält sich das Recht vor, die Angebotsdauer ein- bis zweimal zu verlängern.

Walter Fust gehört zu den reichsten Industriellen der Schweiz. Sein Vermögen wurde von der Zeitschrift "Bilanz" zuletzt auf 600 bis 700 Mio. Franken geschätzt. Er kontrolliert mit einem Aktienanteil von 54,88 Prozent bereits den Ostschweizer Werkzeugmaschinen-Hersteller Starrag.

 

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