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EU/USA

«Wir sind keine Feinde»

US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker haben sich zum Auftakt ihres Krisentreffens im Handelsstreit öffentlich um Entspannung bemüht.

Symbolbild: Keystone

US-Präsident Donald Trump zeigte sich gestern vor Journalisten im Weissen Haus optimistisch, bestand aber zugleich auf seiner Forderung nach fairen Handelsbedingungen. Er erwarte, dass etwas «sehr Positives» passieren werde. Was er genau damit meinte, erklärte er jedoch nicht. Juncker sagte: «Wir sind enge Partner, Verbündete, keine Feinde. Wir müssen zusammenarbeiten.» Die EU und die USA müssten miteinander sprechen, nicht übereinander.

Juncker war nach Washington gereist, um eine weitere Eskalation des Handelsstreits zwischen den USA und der EU abzuwenden. Trump hatte bereits Sonderzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte verhängt. Die EU reagierte mit Vergeltungszöllen auf US-Produkte wie Whiskey, Jeans und Motorräder. Nun lässt Trump aber auch Sonderzölle auf den Import europäischer Autos prüfen, was vor allem deutsche Autobauer hart treffen würde. Die EU bereitet für diesen Fall weitere Vergeltungsmassnahmen vor.

Kurz vor ihrem Gespräch hatten beide Politiker klargemacht, dass sie sich im Recht sehen und von der jeweils anderen Seite ein Einlenken erwarten.

Im US-Senat regt sich unterdessen Widerstand gegen die Trump angedrohten Sonderzölle auf Autoimporte. Zwei Senatoren brachten gestern einen überparteilichen Gesetzentwurf ein, der die Einführung der Zölle verzögern würde.

In Genf zeigte sich der Chef der Welthandelsorganisation, Roberto Azevêdo, alarmiert von den Tendenzen, nationale Märkte durch Zölle abzuschotten. «Ich fürchte um den Handel, um Arbeitsplätze, Kaufkraft und Gehälter. Wenn wir diesen Weg weitergehen, werden wir in jedem Land eine Konjunkturabschwächung sehen», warnte er. sda

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