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Präzisionsindustrie

Zusammenschluss 
in Tramelan

Die Precitrame Machines SA übernimmt die Kummer Frères SA. Der Schritt soll schon bald Früchte tragen.

Die Gebäude der Kummer Frères an der Rue de la Promenade 13 in Tramelan. Bild: zvg

Sébastien Goetschmann/tg

Die Precitrame Machines SA und die Kummer Frères SA werden ihre Geschäfte zusammenlegen, indem erstere die letztgenannte übernimmt. Dies teilten die beiden Unternehmen am Dienstag in einem Communiqué mit. Die beiden in Tramelan beheimateten Gesellschaften gehen davon aus, dass dies das Wachstum von Precitrame verstärken und unterstützen werde. Dabei sollen die Kompetenzen, Produkte und Mitarbeiter von Kummer Frères erhalten bleiben. Diese zählt derzeit um die 80 Angestellte. Beide Standorte werden ihre aktuellen Tätigkeiten beibehalten, sagt Nicolas Vez, der Marketingverantwortliche von Precitrame Machines.

Precitrame Machines wurde 2001 gegründet, sie ging aus der Abspaltung der Divisionen Mikrotechnik und Maschinen von der Precitrame SA hervor, deren Gründung auf 1983 datiert. Sie übernimmt 100 Prozent des Aktienkapitals von Kummer Frères. Die beiden Unternehmen ergänzten sich in ihren Kompetenzen und Produkten, und sie seien beide schon lange vor Ort engagiert. Das Zusammengehen sei darum folgerichtig, sagt Olivier Voumard, Direktor von Precitrame Machines. Die Marke Kummer bleibe bestehen, sie sei etabliert und weltweit anerkannt.

Kurzfristig positive Effekte

Die beiden Firmen schätzen, dass bereits kurzfristig positive Auswirkungen sichtbar sein werden, dass rasch Synergien ins Auge gefasst werden könnten, «unter Berücksichtigung der grossen Komplementarität der Kompetenzen, des Know-hows, der Spezialisierungen und der Produkte der beiden Gesellschaften, aber auch dank der kompatiblen Unternehmenskulturen, in denen die Mitarbeiter grossen Wert auf technische Exzellenz und den Sinn fürs Detail legen». Beide Firmen weisen überdies daraufhin, dass ihr starkes Engagement für die Berufsbildung weiterverfolgt und gar ausgebaut werde.

Olivier Voumard freut sich, zu sehen, dass sein Unternehmen die bereits breite Palette an Technologien, die den Bedürfnissen des Marktes in der Schweiz und auf der ganzen Welt entspricht, weiter vergrössert. Diese werden mit den Kompetenzen der übernommenen Firma ergänzt, die 1917 von Hermann und Walter Kummer gegründet worden war und die im Drehen, im Hartdrehen und im Bereich der Hochpräzision liegen.

Einen Namen gemacht hat sich das Unternehmen vor allem im Bereich des Hartdrehens,
das eine äusserst präzise Bearbeitung harter Teile, zum Beispiel von gehärtetem Stahl, ohne zusätzliche Schleifschritte ermöglicht.

«Was die Produkte betrifft, so sind die jüngsten Entwicklungen von Kummer Frères im Bereich des fünfachsigen Fräsens mit der Maschine K5 (entwickelt in den letzten fünf Jahren, Anm. d. Red.) besonders vielversprechend in der Gesamtvision von Precitrame Machines. Die Möglichkeit, eine kompakte und innovative Maschine in einer in der Schweiz produzierten Industrieversion zu kommerzialisieren, ist auch eine konsequente Erweiterung der Entwicklungsbemühungen der Fachhochschule Arc Neuenburg Berner Jura in diesem Bereich», heisst es in der Pressemitteilung weiter.

Neben dem bisherigen Angebot für die Grossserienfertigung von mikromechanischen Bauteilen wird Precitrame Machines flexible, ressourcen- und energieeffiziente Schweizer Fertigungslösungen für die Fertigung in mittelgrossen Volumen anbieten können.

Kontinuität angestrebt

Zusammenfassend ist der CEO von Precitrame Machines der Ansicht, dass die spezifischen Eigenschaften von Kummer Frères das Unternehmen stärken und seine Aktivitäten weiter entwickeln werden. «Die Kontinuität eines Unternehmens, das seit 100 Jahren Lehrlinge ausbildet und in Tramelan ansässig ist, wo es ideal gelegen ist und über eine effiziente Produktionsstätte verfügt, ist ein Argument, das unsere industrielle Analyse gestärkt hat», betont er.

In den letzten Jahren hat sich das von Olivier Voumard geleitete Unternehmen mit rund 260 Mitarbeitern zum Weltmarktführer im Bereich der Präzisionstransfermaschinen entwickelt. Seine Maschinen, die für die Grossserienproduktion von mikrotechnischen Teilen konzipiert sind, werden an Hersteller in der Uhren-, Automobil-, Elektronik- und Medizinbranche verkauft.

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