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Biel/Nidau

Neues Festival mit grossen Ambitionen

Im Sommer 2018 findet in der Bielerseebucht während neun Tagen das Lakelive-Festival statt. Auf dem Programm stehen Musik, Sport und Kultur. Die Organisatoren erwarten gegen 100 000 Besucher.

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Carmen Stalder

Sie richten mit der ganz grossen Kelle an, die Organisatoren des Lakelive-Festivals, das im nächsten Sommer erstmals stattfindet. Neun Tage voller Kunst, Kultur Musik und Sport. Ein Fest für alle Generationen, für Besucherinnen und Besucher aus der Region und der ganzen Schweiz, das auf dem Gelände des Expoparks und im Bieler Strandbad stattfindet. Und erwartet werden gegen 100 000 Gäste. Das sind Dimensionen, wie sie in der Region seit dem Eidgenössischen Turnfest 2013 nicht mehr vorgekommen sind.

Im Frühling haben Biel und Nidau einen Ideenwettbewerb für eine neue Sport- und Kulturplattform lanciert. Das Ziel: Einen Veranstalter zu finden, der in der Bielerseebucht einen Event entwickelt. Wenn dieser beim Publikum und bei der Bevölkerung ankommt, soll er einen festen Platz im Sommereventkalender erhalten. Die beiden Städte sind fündig geworden: Aus vier Bewerbern haben sie sich für ein Team aus der Region entschieden, das nun vom 27. Juli bis 4. August 2018 das Lakelive-Festival auf die Beine stellt.

Hinter der Lakelive GmbH stehen Fränk Hofer, Direktor des Eidgenössischen Turnfests 2013 und Inhaber der Zukunftsatelier AG sowie Lukas Hohl und Marcel Sallin von der Eventra GmbH, die auch hinter dem Royal Arena Festival in Orpund steht. Die drei bringen viel Erfahrung im Realisieren von grossen Veranstaltungen mit. Das war aber nur einer der Gründe, wieso sich Biel und Nidau für das Projekt entschieden haben, sagt Nidaus Stadtpräsidentin Sandra Hess (FDP): «Uns hat auch überzeugt, dass wir die Veranstalter kennen und sie gut in der Region verankert sind.»

Big Bang findet normal statt

Auf dem Programm des Festivals steht so ziemlich alles, was eine Veranstaltung im Sommer bieten kann. Es treten nationale und internationale Musiker auf, vom Künstler aus der Region bis hin zum «Topstar aus Südamerika». Um wen es sich da genau handelt, geben die Organisatoren erst am 20. Dezember bekannt – «wir haben Grosses vor», lässt Sallin einzig verlauten.

Am gleichen Datum startet auch der Vorverkauf für die kostenpflichtigen Veranstaltungen. Die Konzerte sollen zwischen 50 und 90 Franken kosten, die Sportereignisse zwischen 15 und 30 Franken. Ein Grossteil des Geländes wird frei zugänglich sein, versprechen die Veranstalter – so auch das Bieler Strandbad, das während den neun Tagen kostenlos besucht werden kann.

Im Bereich der Kultur sind unter anderem die Kinderbaustelle, die Nacht der 1000 Fragen, Graffiti-Workshops, ein Bio-Markt oder ein regionales kulinarisches Angebot geplant. Hier zeigt sich: Bestehende Veranstaltungen werden ins Festival integriert. So wird der Big Bang am
31. Juli wie gewohnt stattfinden und auch die Bar des Vereins Fair neben der Lago Lodge geht in die zweite Runde.

Was den Sport anbelangt, hat sich Hofer ein vielfältiges Programm ausgedacht: Es reicht vom Stand-Up-Paddle-Yoga über Windsurf-Kurse bis hin zu einer mobilen Kletterwand. Hinzu kommen ein nationales Beachvolleyball-Turnier, ein internationales Beachsoccer-Turnier sowie zwei Sportcamps.

Haben sich die Veranstalter, die zwar ein grosses Team im Rücken haben, da nicht etwas überschätzt? «Nein», sagt Hofer, «wir wollten ein in allen Bereichen reichhaltiges und einzigartiges Programm kreieren.» So lautet denn auch die Frage nach dem Zielpublikum: «Es ist ein Fest für alle.»

Keine weiteren Anlässe

Für das ganze Festival sind
2,5 Millionen Franken budgetiert. Die Veranstalter konnten bereits grosse Sponsoren wie Vaudoise, Heineken oder Coca Cola an Land ziehen. Auch Unternehmen aus der Region haben dem Anlass ihre Unterstützung zugesichert. Zudem helfen die beiden Städte tatkräftig mit: Biel investiert gemäss Stadtpräsident Erich Fehr (SP) 80 000 Franken in Kommunikation und Marketing, Nidau hat 10 000 Franken «für Arbeiten, die wir nicht in Rechnung stellen» budgetiert. Fehr betont aber, dass die Städte nur die Rahmenbedingungen zur Verfügung stellen, die Organisation liege allein bei den Veranstaltern.

Neun Tage lang Rambazamba am Seeufer – was sagen da wohl die Anwohner dazu? Um allfälligen Beschwerden aus dem Weg zu gehen, starten die Verantwortlichen eine offensive Informationskampagne. Ab Anfang Jahr führen sie mehrere Info-Anlässe für die Anwohner durch. «Zudem haben wir den Organisatoren klare Regeln aufgestellt, was die Nachtruhe oder den Auf- und Abbau anbelangt», sagt Hess. Weiter sei das Lakelive die einzige Veranstaltung, die im Sommer in der Seebucht stattfinde, ein Holi-Festival beispielsweise gebe es sicher nicht.

Die Vorfreude ist bei allen Beteiligten bereits jetzt gross. Das Festival soll die Region zusammenbringen und «die Schönheit der Seebucht nach aussen tragen», wünscht sich Hohl. Und Hess träumt davon, «den offenen Geist der Expo.02 wieder neu aufleben zu lassen». Den Einwand, dass es in der Schweiz während der Sommermonate bereits eine unübersichtliche Menge an Veranstaltungen gibt, lassen die Organisatoren nicht zählen. So sagt Sallin: «Unsere Kombination aus Sport, Kultur und Musik ist einzigartig.»

Was halten Sie vom neuen Festival? Diskutieren Sie mit unter
www.bielertagblatt.ch/lakelive

Link: www.lakelive.ch

Das Lakelive-Festival

  • Freitag, 27. Juli bis Samstag,
4. August auf dem Gelände des Expo-Parks und im Bieler Strandbad.
  • Auf dem Programm stehen Konzerte, Kultur, Sport, ein Bio-Markt, Kunst, Gastronomie und Freizeitangebote.
  • Während neun Tagen werden 100 000 Besucher erwartet.
  • Das Budget beträgt 2,5 Millionen Franken.
  • Organisiert wird das Festival von der Lakelive GmbH. cst