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Erlach

Jeder fünfte Alarm ist ein Fehlalarm

Es kommt immer wieder vor, dass die Feuerwehr Jolimont vergebens ausrücken muss. Und das kann teuer werden.

(ls) Bei der Einsatzzentrale Biel geht ein Feueralarm ein, sie weiss genau, wer avisiert werden muss. Der Pikettdienst der betreffenden Gemeinde ist für einen reibungslosen Einsatz verantwortlich. Bei einem Brandfall in Erlach dauert es knapp vier Minuten, bis die ersten Feuerwehrleute bei der Brandstelle eintreffen.

Derweil nimmt das Leben im Stedtli Erlach seinen gewohnten Lauf. Noch deutet nichts auf einen Alarm hin. Die Sirenenanlagen wurden vor einigen Jahren von den Dächern entfernt, der Alarm geht per Telefon zu den bei einem Brandfall zuständigen Personen.

 

Mit Blaulicht

Plötzlich ändert sich die Situation, die Menschen bleiben verwundert stehen und starren den Feuerwehrfahrzeugen nach, die mit Sirenengeheul und Blaulicht durchs Stedtli fahren. Beim Stadtgraben biegen die Fahrzeuge ab Richtung Brandstelle. Vor einem Fabrikgelände geht alles sehr rasch, die eingeübten Tätigkeiten klappen hervorragend.

 

Erleichtert - nicht wütend

Sofort stellt sich heraus, dass eine Fehlmanipulation an der Alarmanlage einen falschen Alarm ausgelöst hat. Alles für die Katze? «Nicht ganz, wir sind jedes Mal froh, wenn kein Ernstfall eintrifft», sagt Feuerwehrkommandant Martin Schneider aus Tschugg. Er sieht den Einsatz auch als Hauptprobe. Die Feuerwehrleute werden sofort über die Ursachen des Fehlalarmes aufgeklärt. Auch bei ihnen löst der Fehlalarm keinen Ärger aus - sondern Verständnis und Erleichterung.

50 Feuerwehrleute sind mit acht Fahrzeugen ausgerückt. «Genügend Personal aufzubieten lernt man an jedem Kurs, also lieber zu viel als zu wenig», sagt der Kommandant.

 

Nur einmal gratis

Der erste Einsatz nach einem Fehlalarm ist für den Verursacher gratis, doch jeder weitere kann ihn teuer zu stehen kommen. Der Verursacher muss dann mehrere hundert Franken hinblättern. In diesem Jahr musste die Feuerwehr Jolimont bereits 20 Mal ausrücken, davon viermal vergebens. Ein Fünftel aller Einsätze folgen also nach einem Fehlalarm. In Gals verursachten innerhalb von 24 Stunden drei falsche Manipulationen an der Alarmanlage Feuerwehreinsätze. «Beim dritten Alarm erschienen nicht mehr alle Aufgebotenen», so Martin Schneider. Doch für die Feuerwehr gilt sonst immer: Jeder Alarm ist ein Ernstfall.

Info: Dem Gemeindeverband Feuerwehr Jolimont gehören die Gemeinden Erlach, Gals, Lüscherz, Tschugg und Vinelz an. www.feuerwehrjolimont.ch

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