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Theaterkollektiv t.arte

Jung, frech, keck

Am Freitag feiert das Theaterkollektiv t-arte Premiere von «Tattoo», einem Stück von Igor Bauersima und Réjane Desvignes, im Espace culturel am Rennweg 26 in Biel.

Cyrille Hafaely als Tiger in «Tattoo». zvg

Nach norway.today setzt sich t.arte erneut mit einem Stoff von Igor Bauersima auseinander, in welchem wiederum das Thema «Fake» im Vordergrund steht. «Tattoo» ist eine Persiflage über die Auseinandersetzung mit der Bedeutung von Kunst und die Haltung gegenüber künstlerischem Wirken.
Tiger, ein angesehener Künstler, kehrt aus L.A. zurück, um seine alten Freunde Fred und Lea zu besuchen. Angetrunken gibt Lea ihm ein Versprechen ab: Sollte er vor ihr sterben, würde sie seinen mit Tattoos übersäten Körper aufbewahren und die plastifizierte Leiche hegen und pflegen. Das Unwahrscheinlichste geschieht: Tiger stirbt kurz nach diesem Treffen beim Dreh einer neuen Installation und Lea sieht sich gezwungen, ihr Versprechen einzulösen. Das junge Bieler Ensemble zeigt mit ihrer neusten Produktion eine Satire über den Kunstbetrieb und den Vertrauensmissbrauch geglaubter Verbündeter. Auf eine brutale Art und Weise zeigen die Protagonisten, dass ihre Freundschaften zu nichts taugen. In der Inszenierung konzentriert sich die Regisseurin Michelle Affolter auf das Wechselspiel zwischen authentischem und hinterlistigem Verhalten der Figuren. «Echt» und «Fake» sind für sie die Schlüsselthemen des Stücks. Des Weiteren interessiert sich Michelle Affolter dafür, wie materielle Werte das Zwischenmenschliche in den Schatten stellen. Die Regisseurin setzt in «Tattoo» auf die räumlichen Gegensätze, welche die finanzielle Situation der Figuren widerspiegeln. Während Lea und Fred in einem winzigen Studio leben, bewegen sich Tiger und seine erfolgreiche Galeristin in riesigen Räumen. Die Kompositionen von Oliver Schmid – darunter eine Trauerpopballade – prägen die unechten Momente in «Tattoo». Für Schlüsselszenen wie Tigers Unfall und Begräbnis greift die Inszenierung zu Videoprojektionen.
Die Bieler arbeiten  seit 2008 zusammen. Damals lernten sie sich in einem Maturprojekt von Michelle Affolter kennen, die jetzt an der Uni Bern Theaterwissenschaft studiert. Um einen Monat intensiv am Stoff arbeiten und sich sowohl auf, wie hinter der Bühne weiterentwickeln zu können, unterbrechen die Mitglieder von t.arte ihre Ausbildung und ihre Arbeit. Für ihr Engagement wurde das Ensemble 2012 mit dem Jugendpreis der Burgergemeinde Bern ausgezeichnet.     mt
Info: 15./20./21./22. November, jeweils 20.15 Uhr, Espace culturel, Rennweg 26, Biel. Kasse/Bar: 19.30 Uhr. Vorverkauf per E-Mail: info@tpunktarte.ch.

Stichwörter: Biel, Rennweg 26, t.arte, Tattoo

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