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Umbau

47 Millionen Franken für SBB-Werkstatt in Biel

Der Servicestandort der SBB in Biel wird vergrössert und modernisiert. Neu sollen sämtliche Wartungsarbeiten an den ICN-Zügen in Biel vorgenommen werden. Die Investition beläuft sich auf 47 Millionen Franken und bringt Biel 50 neue Arbeitsplätze.

Umbau: So soll das erweiterte Gebäude der Werkstatt Biel 2019 aussehen. (zvg)

von Esthy Rüdiger

In der Bieler Brüggstrasse wird ab Herbst 2017 umgebaut:Der Servicestandort der SBB in Biel soll erweitert und modernisiert werden. Für 47 Millionen Franken.

Ausschlaggebend ist der Kauf der 62 doppelstöckigen Fernverkehrzüge von Bombardier. Die Wartung dieser neuen Züge wird künftig in Zürich Herdern, Basel und Genf vorgenommen. Damit dies umsetzbar ist, brauchen die 44 Intercity-Neigezüge (ICN) einen neuen Wartungsstandort. Und dafür ist Biel an der Hauptverkehrsachse des ICNan idealer Lage. «Von allen möglichen Standorten auf dieser Achse ist in Biel grösste Verfügbarkeit der Zugflotte gegeben», so SBB-Mediensprecherin Donatella Del Vecchio.

Neue Gleise, grössere Halle

Der Umbau soll im ersten Halbjahr 2019 abgeschlossen sein. Bis dahin wird der Standort ausgebaut, um den Unterhalt der 189 Meter langen ICN zu gewährleisten. Konkret heisst das:Zwei bestehende Gleise werden verlängert (von 150 Metern auf 200 Meter), ein drittes Gleis mit derselben Länge wird angebaut und die bestehenden Gleise werden verbessert. So werden nach dem Umbau sechs komplett ausgerüstete Standplätze für die Wartung in Biel zur Verfügung stehen. Hinzu kommen eine Erweiterung der Halle und diverse Betriebs- und Logistikeinrichtungen.

Erschwerter Umbau

Das Gebäude gilt als «schützenswertes Objekt». Es wurde zwischen 1919 und 1923 erbaut. Hinter dem Bau steht der renommierte Schweizer Architekt Eduard Lanz. Der Umbau muss nun «sämtliche denkmalpflegerische Aspekte» berücksichtigen, teilen die SBB mit. Dazu gehöre beispielsweise die südliche Fassade und zwei Eingangstore am westlichen Ende, welche erhalten bleiben müssen.

Der Umbau werde das Tagesgeschäft im Servicestandort nicht tangieren, wie Donatella Del Vecchio sagt, «während des Umbaus wird nichts ausgelagert.» Zu den heutigen Aufgaben zählen in erster Linie die präventive Instandhaltung der Züge wie auch kleinere und mittlere Reparaturen (siehe Infobox).

Mit der Inbetriebnahme 2019 werden in den Bereichen technische Fahrzeuginstandhaltung und Reinigung 50 neue Arbeitsplätze geschaffen. Die bisherigen Aufgaben des Servicestandorts Biel bleiben zudem alle erhalten, eine Verlagerung wird es keine geben.

Eine Milliarde Investitionen

Bereits vor zwei Jahren haben die SBBin ebendiesen Servicestandort rund fünf Millionen Franken investiert. Damals wurde die Zug-Aussenreinigungsanlage erneuert. Nun folgt eine fast zehnmal so grosse Investition. Wird Biel zu einem immer wichtigeren Standort für die SBB? Oder besteht lediglich derart grosser Sanierungs-Bedarf?

«Vor zwei Jahren war es tatsächlich nur eine Modernisierung der Anlage», so Del Vecchio. Dieses Mal gehe es aber um eine Erweiterung, die Anlage werde grösser, zähle mehr Mitarbeiter. Und werde in diesem Sinne wichtiger für die SBB.

Aber Mediensprecherin Donatella Del Vecchio setzt den Betrag von 47 Millionen Franken ins Verhältnis:«Bis 2025 inverstieren die SBB insgesamt eine Milliarde Franken in den Unterhalt und die Erweiterung der Instandhaltungsanlagen.» Der Betriebsaufwand für die Instandhaltung betrage alleine jährlich um die 100 Millionen Franken. «Da ist der Umbau in Biel lediglich ein Teil davon.»

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Aktueller Servicestandort Biel:

- Der SBB-Servicestandort in Biel zählt heute 70 Mitarbeiter in den Berufszweigen technische Instandhaltung und Reinigung.
- Die Aufgabenbereiche sind die präventive Instandhaltung der Züge, kleinere und mittlere Reparaturen, der Austausch von Komponenten (Klimageräte oder Stromabnehmer) und die Reinigung der Züge.
- Derzeit werden in Biel die Zugtypen EWIV, Domino und GTW gewartet.

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