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53. Uhrencup

Verspieltes Benfica mit Heimspiel

Vor über 4000 Fans im Stadion Brühl in Grenchen hat Benfica Lissabon Neuenburg Xamax 2:0 bezwungen. Die Portugiesen können sich morgen als Uhrencup-Sieger eintragen lassen.

Das Duell: Raphaël Nuzzolo vorne gegen Benficas Brasilianer Filipe Augusto. Bild: Keystone

Beat Moning

4117 Zuschauer fanden den Weg nach Grenchen. Eine stolze Zahl. Die meisten Fans in Rot gekleidet. Benfica Lissabon zog einige in der Schweiz lebende Portugiesen ins Brühl, sodass die wenigen Xamax-Anhänger kaum in Erscheinung treten konnten. Auf dem Feld sah es dann freilich nicht ganz so einseitig aus. Wobei: Der Klassenunterschied allein in den technischen Fertigkeiten und dem schnellen Umschaltspiel war auch für Laien gut erkennbar. Benfica-Coach Rui Victoria stellte auch südamerikanisch auf: Sechs Brasilianer, darunter Leader Jonas, und ein Argentinier waren in der Startformation, dazu zwei Portugiesen, ein Slowake und, zur Freude der Schweizer, Haris Seferovic. Für drei Millionen Euro ist der Schweizer Internationale von Eintracht Frankfurt zum Team gestossen. Und er hat nicht viel weniger Trainingseinheiten als Xherdan Shaqiri in den Beinen, der bei Stoke City vorgestern in Biel nur zum Show-Einlaufen kam.

Xamax ohne Testspiel-Tore
Schiesst Xamax ausgerechnet gegen Benfica Lissabon noch ein Tor vor der nächsten Woche beginnenden Meisterschaft (Heimspiel gegen Aarau)? Gegen Thun (0:1), Lausanne (0:0), Basel (0:2) und Stoke City (0:1) hielten die Neuenburger zwar gut mit, doch in vier Testpartien gab es keine Treffer. Trotz ansprechendem Kombinationsfussball, den Xamax auch in der Vergangenheit ausgezeichnet hat und nun von Michel Decastel weiter perfektioniert wird. Der Bieler Pietro DiNardo, neu mit blondgefärbten Haaren und gestern von Beginn an dabei, macht sich keine Sorgen. «Klar wäre es gut, wieder mal zu treffen. Aber wir trafen auch auf gute Gegner und mit unserem Spiel können wir insgesamt zufrieden sein.»

Was lässt Benfica Lissabon zu? Das war die zentrale Frage auf die Angriffslust der Neuenburger, die tatsächlich zu einigen vielversprechenden Möglichkeiten kamen. Allein, der Trainer wird nicht darum herumkommen, bei seinen Spielern das Visier nach unten einzustellen. X-Mal lief man zudem ins Offside, auch Karlen nach 150 Sekunden, als er den 37-jährigen Torhüter Jukio César erfolgreich bezwang. Und acht Minuten später, als Karlen erneut fast alles richtig machte, kam ihm die Hand des Brasilianers dazwischen.

Jonas und Seferovic
Anders Benfica, das hinten anfällig wirkte und noch Verstärkung sucht, nach vorne aber schnörkellos angriff. Walthert konnte in der 4. Minute nur noch regelwidrig dazwischen greifen. Der gefoulte Jonas verwertete den Penalty sicher. Seferovic wurde 15 Minuten später lanciert und bezwang Walthert routiniert in der weiteren rechten Ecke. Damit war Xamax’ Motivation und Schwung etwas gebrochen. Xamax traf zwar nicht auf die beste Benfica-Truppe, dazu fehlten doch drei, vier Titulare, aber eben auf eine Mannschaft, in der sich die Spieler für die kommende Saison aufdrängen wollen. Bei einem 36-Mann-Kader versteht sich das von selbst. 26 Spieler waren gestern in Grenchen, zehn beliess man in Thun.

Ab der zweiten Halbzeit wechselten die Trainer zahlreich aus, was sich negativ auf den Spielfluss beider Equipen bemerkbar machte. Nicht weiter verwunderlich, nahm doch die Qualität der Ersatzspieler merklich ab. Am längsten spielte Haris Seferovic. Er wurde in der 69. Minute ausgewechselt und mit viel Applaus der Benfica-Anhänger verabschiedet.

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Der 53. Uhrencup

  • Am Montag spielten in Biel:
    Stoke City gegen Xamax 1:0. Torschütze:Djuric (Eigentor). Zuschauer: 2143.
     
  • Am Mittwoch spielten in Biel:
    Stoke City gegen Young Boys 2:2. 4:3 nach Penaltyschiessen. Torschützen: Adam, Muniesa; Hoarau, Ravet. Zuschauer: 5037.
     
  • Gestern spielten in Grenchen:
    Benfica Lissabon gegen Xamax 2:0.Torschützen: Jonas, Seferovic. Zuschauer: 4117.
     
  • Morgen um 17 Uhr spielen in Biel: Young Boys - Benfica Lissabon. bmb