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2. Liga interregional

«Ich freue mich, wieder zu spielen»

Der FC Biel ist gut in die Saison gestartet, muss aber weiterhin auf seinen Captain verzichten. Als Assistenztrainer ist Labinot Sheholli trotzdem hautnah dabei.

Auf die Bank verbannt: Labinot Sheholli ist zurzeit nur als Assistenztrainer bei den Spielen dabei. copyright: Matthias Käser

Sinja Gräppi
Sechs Siege, ein Unentschieden, 19 Punkte, erster Platz. Das ist die Bilanz des FCBiel nach den ersten sieben Spielen in der 2. Liga interregional. Und das alles als Aufsteigermannschaft. «Natürlich wussten wir, dass wir viel Qualität haben und in der höheren Liga bestehen können. Trotzdem ist es eine andere Niveaustufe und wir wussten nicht, was uns erwartet», sagt Assistenztrainer und Captain des FC Biel, Labinot Sheholli. Zuhause seien sie eine Macht. «Die Tissot Arena ist ein riesen Vorteil für uns. Die Bedingungen dort sind perfekt.» Könne die Mannschaft ihr Potenzial ausschöpfen, müsse sie gewinnen. Auswärts sehe es etwas anders aus. Dort seien die Bedingungen nicht immer so gut. «Bis jetzt haben wir uns aber gut geschlagen. Wenn wir so weiter spielen, kommt es gut», meint der 29-Jährige.
Die Mannschaft mache in jedem Spiel einen Schritt nach vorne, aber es gebe immer noch viel zu verbessern, so Sheholli. Das Ziel sei nun, die Tabellenführung bis zum Ende der Saison zu halten. Der Wille, den Aufstieg zu realisieren, kommt nicht nur vom Vorstand. «Jeder einzelne Spieler ist motiviert und will in der nächsten Saison in der 1. Liga spielen.»


Saison-Highlight verpasst
Sheholli selber sah die letzten drei Spiele nur von der Bank aus. In einem Testspiel gegen La Chaux-de-Fonds liess sich der Captain provozieren und trat nach. Daraufhin wurde er vom Schiedsrichter unter die Dusche geschickt. Der Verband sperrte Sheholli danach für vier Partien (das BTberichtete). Drei dieser vier Spielsperren hat der Fussballer bereits abgesessen. «Ich finde die Strafe nicht angemessen. Zwei Spiele hätten es auch getan.» Anfangs hatte Sheholli Mühe mit der Situation. «Es hat sehr weh getan, nicht spielen zu dürfen. Mittlerweile habe ich mich damit abgefunden und freue mich am 7. Oktober gegen Lerchenfeld wieder zu spielen», sagt die Nummer 27 der Bieler.
Am schlimmsten sei die Strafe beim Cup-Knüller gegen GCg ewesen. «Eine Partie vor 3300 Zuschauern gegen ein Super-League-Team zu spielen, war ein riesen Highlight für uns. Das kommt schliesslich nicht jeden Tag vor.» Dennoch sei es wichtiger, in der Meisterschaft die Ziele zu erreichen. Der Cup sei für das Team wie das Tüpfelchen auf dem i gewesen.


Gute Ergänzung
Dass Sheholli als gesperrter Spieler überhaupt auf der Ersatzbank platz nehmen durfte, verdankt er seinem Amt als Assistenztrainer, welches er seit diesem Sommer ausübt. «Ich bin quasi das Bindeglied zwischen Trainer und Spieler. Ich tausche mich fast täglich mit dem Coach Kurt Baumann aus.Wir haben etwa die gleiche Vorstellung von Fussball.» Die beiden ergänzen sich gut. Ein junger, neuer Assistenztrainer und ein Coach mit viel Erfahrung und langer Amtszeit. «Ich kann von meinem Coach sehr profitieren und viel lernen. Gleichzeitig kann ich ihm neue Inputs geben. Denn ich bin neu im Staff und sehe Dinge, die er vielleicht nicht sieht», erklärt der Mittelfeldspieler. Sheholli ist als Assistent für die jungen Spieler zuständig. Die Hauptaufgaben sind dabei, die Nachwuchsspieler zu motivieren und sie auf die erste Mannschaft des FCBiel vorzubereiten.


«Ich bekomme mehr mit»
Als Trainer sieht Sheholli während dem Match viele Sachen, die ihm als Spieler auf dem Feld nicht auffallen. «Ich bekommen viel mehr mit, als auf dem Platz. Taktische Fehler oder Ähnliches springen mir von draussen sofort ins Auge. So kann ich mich auch als Spieler verbessern», so der Assistenztrainer.
Viel gebe es aber nicht, das die Mannschaft noch optimieren müsse. «Was wir sicher verbessern müssen, ist der letzte Pass, der zum Tor führt. Aber auch die defensive Ordnung müssen wir korrigieren.» Ansonsten mache die Mannschaft vieles gut. Sie spiele konstant und dominant. «Im Grossen und Ganzen war es ein stabiler Saisonstart», sagt Sheholli.