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Biel/Nidau

Der Bund sistiert Westast-Projekt

Das Uvek hat dem Antrag des Kantons stattgegeben: Das Ausführungsprojekt zum 
A5-Westast wird bis Juni 2020 gestoppt.

Bild: Matthias Käser/ a

Ein umfassender Dialogprozess zum umstrittenen A5-Westast ist angelaufen. Daran beteiligen sich 25 Organisationen, Gegner und Befürworter des offiziellen Ausführungsprojekts sowie die Gemeinden Biel und Nidau und der Verein Seeland.biel/bienne stellvertretend für die Region. Sowohl die Gemeinde Biel als auch der Kanton, der den Westast im Auftrag des Bundes bauen soll, hatten zu Beginn des Prozesses festgehalten, dass das offizielle Projekt während des laufenden Dialogs sistiert werden soll – um dem Ganzen mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen. Der Kanton hatte die Sistierung folglich beim Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) die Sistierung – und dieses hat dem nun zugestimmt.

Am Montag hat das Uvek einen entsprechenden Brief verschickt; nicht nur an den Kanton, sondern auch an all jene, die als Einsprecher Teil des offiziellen Verfahrens sind (derzeit ist das Einspracheverfahren beim Uvek hängig). Insgesamt sind bei der öffentlichen Auflage über 600 Einsprachen gegen das Westast-Projekt eingegangen. Im Schreiben heisst es nun, dass der Antrag geprüft worden sei und dass diesem entsprochen werden könne. «Es macht keinen Sinn, das Verfahren weiterzuführen, wenn im Rahmen des Dialogprozesses nach einer neuen Lösung für das Nationalstrassenprojekt gesucht wird. Durch die Sistierung des Verfahrens kann der Dialog ohne zusätzlichen zeitlichen Druck geführt werden», heisst es in dem Rundschreiben.

Uvek-Informationschef Dominique Bugnon bestätigt den vorläufigen Stopp beim Westast auf Nachfrage und sagt, man werde das Projekt nun bis Juni 2020 nicht weiterbearbeiten. Bis dahin hat sich auch die Dialoggruppe Zeit gegeben, um einen Vorschlag für das weitere Vorgehen auszuarbeiten. Zurzeit ist jedoch noch nicht einmal klar, mit was sich die Gruppe alles befassen wird: Ausgegangen vom Vergleich zwischen dem offiziellen Projekt und dem Alternativvorschlag «Westast so besser», steht nun auch die Forderung von verschiedener Seite im Raum, die Diskussion auf die Seelandtangente, den Juratunnel und sogar auf eine «Nulllösung plus» auszuweiten. lsg

 

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