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2. Liga regional

Bieler bremsen sich aus

Lange sah es nach einem Auswärtserfolg für Besa aus, doch quasi mit dem Schlusspfiff hat Azzurri das Bieler-Derby noch ausgeglichen. Das 2:2 erfreut einzig die Konkurrenten um den Gruppensieg.

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Michael Lehmann

Rund eine halbe Stunde nach Spielschluss war auf der Champagne-Anzeigetafel noch immer zu lesen: Locaux 1, Visiteurs 2. Der letzte Treffer der Partie fiel so spät, dass er nicht mehr nachgetragen wurde. Tatsächlich hat Azzurri Biel das Derby gegen den Stadtrivalen Besa in der 97. Minute noch ausgeglichen und damit die zweite Niederlage in Folge knapp abgewendet. «Wir haben uns den Punkt verdient», sagt Azzurri-Trainer Roberto De Feo. Schliesslich habe sein Team die Gäste in der Schlussphase kaum mehr aus der eigenen Spielhälfte rauskommen lassen.

«Das ist natürlich enorm bitter», sagt Besa-Trainer Albertoz Murtaj. «Vor allem, weil der Schiedsrichter nur fünf Minuten Nachspielzeit angesagt hatte.» Allerdings hatten die Gäste davor jede Gelegenheit genutzt, um noch ein paar Sekunden mehr verstreichen zu lassen. So plagten Angreifer Marzolf bei seiner Auswechslung ganz plötzlich Krämpfe, sodass er sich nochmals hinlegen musste, bevor er zur Seitenlinie humpeln konnte.

Letztlich muss sich Besa an der eigenen Nase nehmen, dass es verpasst wurde, in der Tabelle an Azzurri vorbeizuziehen. Die Gäste waren in der ersten Halbzeit das bessere Team, beschränkten sich in der zweiten Hälfte jedoch vornehmlich aufs Verteidigen des Vorsprungs. Die Azzurri-Abwehr wurde nur noch selten geprüft.

Brönnimanns Glück, Bakius Sololauf
Dabei hatte Besa in den ersten 45 Minuten wiederholt bewiesen, dass ihre schnellen Angreifer für Torgefahr sorgen können. Es waren noch keine zwei Minuten gespielt, da setzte sich Captain Bakiu auf der rechten Seite durch und passte in die Mitte. Dort rutschten Azzurri-Hüter De Almeida und Besa-Stürmer Marzolf beide auf den Ball, mit dem besseren Ende für Marzolf, der die frühe Führung für Besa realisierte.

Mit einer Portion Glück kam Azzurri in der 25. Minute zum Ausgleich. Ein Schuss Ruggieros wurde direkt auf den freistehenden Brönnimann abgelenkt. Der Flügelspieler schoss den Ball dann aus kurzer Distanz am Torhüter vorbei ins Netz.

Besa blieb seinem Spiel treu und versuchte weiterhin, mit einem schnellen Umschaltspiel zum Erfolg zu kommen. Vor allem Bakiu stellte die Azzurri-Verteidigung wiederholt vor Probleme. In der 34. Minute wurde der Angreifer in die Tiefe geschickt, er schüttelte seinen Gegenspieler ab und umspielte letztlich auch den herausgestürmten Torhüter. Bakiu blieb sogar genug Zeit, den Ball zu stoppen und ihn auf den linken Fuss zu nehmen, bevor er ihn im Netz versenkte.

Auf die unterhaltsame erste Halbzeit folgte jedoch ein träge zweite. Besas Angriffe wurden immer seltener, Azzurris immer verzweifelter. Die Abwehr der Gäste stand gut und liess kaum Abschlüsse zu. Es war denn auch keine Überraschung, dass Azzurri letztlich über einen Standard zum Ausgleich kam.

Spitzenduo zieht davon
Mit dem Unentschieden bremsen sich die Bieler im Kampf um den Gruppensieg gegenseitig aus; Kirchberg und Courgenay haben sich dank ihren Siegen an der Spitze leicht abgesetzt.

Kein Grund zur Sorge, sagt Roberto De Feo. «Wir gehen Spiel für Spiel an und schauen am Schluss, wo wir stehen.» Sein Team tritt nun zweimal in Folge auswärts an. Bei diesen Spielen hätte Azzurri freilich nichts dagegen, wenn am Schluss auf der Anzeigetafel erneut stehen würde: Locaux 1, Visiteurs 2. Nur stimmen sollte es auch.

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Die Szene
Sämtliche Besa-Spieler stehen im eigenen Strafraum. Es ist, da sind sich alle sicher, die letzte Aktion des Spiels. Noch ein Freistoss bleibt Azzurri, um den ersehnten Ausgleich zu erzielen. Der Ball liegt gut 20 Meter vom Tor entfernt, könnte also auch direkt getreten werden. Die Italo-Bieler entscheiden sich jedoch für eine Flanke. Auf gut Glück, ab ins Getümmel. Und tatsächlich ist es Verteidiger Lesli Kevin Diabanza, der den Ball mit seinem Kopf erreicht und aus nächster Nähe aufs Tor bringt. Besa-Hüter Ilir Hoti ist chancenlos. Angespielt wird nicht mehr, der Schiedsrichter pfeift die Partie unmittelbar nach dem Treffer in der 97. Minute ab.
 

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