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Biel

Betten für die Altersmedizin verdoppelt

Das Spitalzentrum Biel hat seine Abteilung für Altersmedizin stark ausgebaut. Damit reagiere man auf eine starke Nachfrage, sagt Direktor Kristian Schneider. Am Spital wurden dadurch 37 neue Stellen geschaffen.

Bild: bt/a

Die Bevölkerung der Schweiz wird immer älter und damit auch die Patienten der Spitäler. Mit dem Eintritt der Babyboomer-Generation in den Ruhestand werde der Anteil älterer Menschen noch einmal weiter zunehmen, schreibt das Spitalzentrum Biel (SZB) in einer Medienmitteilung. Das SZB hat darauf reagiert und sein Angebot in der Geriatrie stark ausgebaut: Die Bettenzahl auf der Abteilung der Altersmedizin wurde auf Anfang 2020 auf von 16 auf 32 verdoppelt. Für den Betrieb der vergrösserten Abteilung wurden 37 zusätzliche Stellen geschaffen.

Im Fokus der altersmedizinischen Betreuung steht wenn immer möglich die Rückkehr nach Hause. So werden laut Spitaldirektor Kristian Schneider ältere Patienten heute nach einer Operation nach Möglichkeit direkt in der Geriatrie betreut. Schneider stellt auch sogleich klar: «Wir sprechen bei den Patienten der Altersmedizin nicht von den frisch Pensionierten. Die sind mit 65 Jahren heute noch lange nicht alt.»

Im Normalfall sind die Patientinnen und Patienten in der Abteilung Altersmedizin über 70 Jahre alt, häufig deutlich. Die Herausforderung dabei: Damit ältere Menschen nach einem Unfall oder einer Krankheit wieder in die Selbstständigkeit zurückfinden, ist eine besonders individuelle Betreuung im Spital nötig. Denn: Ältere Menschen leiden oft nicht nur an einer Erkrankung gleichzeitig, laut dem SZB kommen psychische Aspekte und das Sozialleben hinzu.

So führte Nadège Barro-Belaygue, leitende Ärztin Geriatrie, gestern aus, dass es einen grossen Unterschied ausmache, ob ein älterer Patient nach seinem Spitalaufenthalt zurückkehren könne in die gemeinsame Parterre-Wohnung mit der Lebenspartnerin. Oder ob eine alleinstehende Patientin im zweiten Stock einer Liegenschaft ohne Lift lebe. «Es geht auch darum, abzuklären, welche Hilfe allenfalls nötig ist, um wieder eine Autonomie zu erreichen», so Barro-Belaygue. Das Spital zieht deshalb in der Abklärung auch die Angehörigen der Patientinnen und Patienten bei.

Die Altersmedizin wird deshalb interdisziplinär geführt: Nebst den altersmedizinischenSpezialisten werden die Patienten auf der Abteilung auch in der Physiotherapie, der Ergotherapie, der Logopädie, der Ernährungs- sowie der Sozialberatung betreut. Für alle Patienten wird eine Austrittsplanung unter Beizug der verschiedenen Experten erstellt, auf Wunsch auch gemeinsam mit dem Hausarzt.

In den Ausbau der Abteilung Altersmedizin hat das Spitalzentrum Biel 900 000 Franken investiert. Direktor Schneider betonte gestern, dass man zwar für die nötige Qualität der Infrastruktur gesorgt, gleichzeitig aber nur das nötigste getan habe. Dies hinsichtlich des Neubaus des Zentrumspitals in Brügg, der derzeit geprüft wird. Durch die Schaffung der 37 neuen Stellen entstehen zudem zusätzliche Lohnkosten von 3,5 Millionen Franken. lsg

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