Sie sind hier

Abo

Regionalfussball

Zweitligisten blicken strenger Rückrunde entgegen

In diesem Jahr wird es offiziell keine Spiele mehr geben. Die verschobenen Partien sollen vor dem Beginn der Frühjahrsrunde nachgeholt werden.

Geht es im Regionalfussball bereits Anfang März wieder los? Bild: Patrick Weyeneth/Bieler Tagblatt

Michael Lehmann

Nachdem am letzten Wochenende noch vereinzelt Spiele durchgeführt wurden, steht nun offiziell fest: In diesem Jahr werden im Amateurfussball keine Partien mehr stattfinden. Der Schweizerische Fussballverband (SFV) hat auf die am Mittwoch mitgeteilten Massnahmen des Bundesrates mit Verständnis reagiert. «Der SFV ist sich bewusst, dass der Senkung der Zahl der Neuinfektionen und der Gesundheit der Bevölkerung höchste Priorität eingeräumt werden muss, weshalb er die Notwendigkeit dieser für den Breitenfussball einschneidenden Massnahmen anerkennt», schreibt er in einem Communiqué.

Weiter hält der SFV fest, dass er im momentanen Fussball-Verbot einen Unterbruch der Saison sehe – nicht etwa einen Abbruch. Weil in der Herbstrunde nur noch wenige Runden zu spielen waren, «kommt dieser Unterbruch einer vorgezogenen Winterpause gleich». Seinen 13 Regionalverbänden empfiehlt der SFV, die verbleibenden Spiele dieses Jahres auf das Frühjahr 2021 zu verschieben.

«Bin ja optimistisch, aber ...»
Der Regionalverband Bern/Jura (FVBJ) ist gewillt, die Empfehlung des SFV umzusetzen. Die Wettspielkommission schreibt, dass bei Jahresmeisterschaften die noch nicht durchgeführten Partien der Herbstrunde vor Beginn der Frühjahrsrunde neu angesetzt werden.

Während es sich in den meisten Ligen um ein oder zwei Spiele pro Team handelt, die wegen des Corona-Unterbruchs nicht mehr stattfinden konnten, sind es bei den 2.-Liga-Teams aus dem Seeland jeweils drei (Azzurri Biel, Lyss, Nidau) oder sogar vier (Aarberg, Besa Biel). Die Frühjahrsrunde startet am Wochenende des 27. und 28. März, die Nachholpartien müssen entsprechend davor – also Mitte respektive Anfang März – eingeplant werden.

Wer einen Kaltstart vermeiden will, der muss im Februar wieder trainieren. Das sieht auch Nidau-Trainer Kurt Baumann so, der sein Team um Ende Januar auf dem Platz versammeln möchte. Ob das möglich sein wird, stellt Baumann jedoch infrage. «Ich bin ja grundsätzlich optimistisch, aber ich bezweifle, dass sich die Situation mit dem Coronavirus bis im Januar und Februar gross verändert.» Er rechnet deshalb damit, dass es im Frühling zu weiteren Spielverschiebungen kommen wird. Entweder corona- oder witterungsbedingt. Den Plan des FVBJ bezeichnet Baumann daher als «sehr ambitioniert».

Spiele bis Ende Juni kein Thema
«Wir sind uns der optimistischen Planung bewusst», antwortet Marco Prack, Geschäftsführer des FVBJ. «Falls die zweite Welle andauert, müssen wir neue Lösungen finden.» Wie diese aussehen könnten, lässt er allerdings offen. Aarberg-Trainer Marco Aebischer hatte sich gegenüber dem BT sowie in den Sozialen Medien für eine Verlängerung der Spielzeit bis Ende Juni ausgesprochen – auch, um englische Wochen zu verhindern. «Mit kurzfristigen Spielverschiebungen wegen schlechten Wetters oder Corona-Quarantäne müsste man ja immer noch rechnen», schreibt Aebischer.

Kurt Baumann sieht dagegen keinen Grund für eine Verlängerung der Saison. Im Gegensatz zu Aebischer findet er, dass es für Breitenfussballer auf diesem Niveau zumutbar sei, ein paar Mal unter der Woche im Einsatz zu stehen. Sein spontaner Vorschlag wäre, die Frühjahrsrunde wie ursprünglich geplant Ende März – vielleicht eine Woche früher – zu beginnen und dann Partien vermehrt am Dienstag oder Mittwoch anzusetzen. Marco Prack vom FVBJ bezieht sich in diesem Thema auf seine erste Antwort und lässt verlauten, dass eine Verlängerung bis Ende Juni im Moment kein Thema sei.

Sollte es Corona also zulassen, blicken die Zweitligisten einer strengen Rückrunde entgegen.

**********************

Auch Junioren starten früher
Der Fussballverband Bern/Jura (FVBJ) hat in seiner Mitteilung auch festgehalten, wie es in Halbjahresmeisterschaften weitergehen soll. Dieser Modus wird vor allem bei Meisterschaften der Juniorinnen und Junioren angewandt. Die verschobenen Spiele sollen an den Wochenenden vom 13./14., 20./21. und 27./28. März nachgeholt werden. Partien, die witterungsbedingt nicht durchgeführt werden können und keinen Einfluss auf Auf- und Abstieg haben, sollen nicht neu angesetzt werden. Im anderen Fall müssen die Vereine eine Spielmöglichkeit suchen – zum Beispiel Kunstrasen. Fallen dafür Kosten an, beteiligt sich der FVBJ mit maximal 50 Franken pro Spiel.

Nachrichten zu Regionalfussball »