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Biel

Physik ist ihre Welt

Die Bieler Gymnasiastin Yasmina Grossenbacher hat an der Schweizer Physikolympiade Bronze gewonnen. Sie will Kriminalistik studieren.

Die Maturandin am Französischen Gymnasium Biel möchte ihr Wissen in den Dienst der Justiz stellen. Bild: zvg

Marisol Hofmann/pl

Die Beziehung zu Zahlen ist Yasmina Grossenbacher von ihrem Vater Stéphane vermittelt worden. Der Elektrotechnikingenieur ist Gemeinderat in Reconvilier und dort verantwortlich für die Raumplanung. Seit sie ein Kind war, hat er seine Tochter in Rechenspiele und Schach eingeführt. Vater und Tochter nehmen regelmässig an den Meisterschaften des Schweizerischen Mathematikspiele-Verbandes teil, wo sie es auch schon ins Finale geschafft haben.

 

Auch im Geräteturnen spitze

«In der Schule hatte ich immer ein wenig Vorsprung auf das Lernprogramm», erklärt Yasmina Grossenbacher zurückhaltend. Man merkt, dass sie von ihrem Vater nicht nur die Begabung für Mathematik, sondern auch Bescheidenheit geerbt hat. Trotzdem darf die Schülerin im Maturajahr stolz sein, denn sie hat soeben die Bronzemedaille am Finale der Schweizer Physikolympiade errungen. Das sei «eine grosse persönliche Befriedigung», sagt die Gymnasiastin, die als Hauptfächer Physik und angewandte Mathematik gewählt hat. Dennoch sei ihr gutes Abschneiden am Wettbewerb «unerwartet» gekommen, denn «das Finale lief nicht in der Weise ab, wie ich es mir vorgestellt hatte».

Wenn sie nicht gerade ihre Hirnwindungen bemüht, widmet sich die 18-Jährige dem Geräteturnen. Auch auf diesem Gebiet ist sie spitze: 2016 hat sie zwei Goldmedaillen gewonnen, die eine am bernjurassischen und die andere am jurassischen Turnwettbewerb. Studium und Sport bestimmen das Leben von Yasmina Grossenbacher. Dennoch findet sie auch Zeit für Ausflüge in die freie Natur, wo sie vor allem in den Bergen neue Kraft schöpft.

Sie träumt von einem Aufenthalt in einem englischsprachigen Land, wo die Natur mit grossartigen Landschaften aufwartet, also Kanada, Schottland oder Irland. «Ich hätte dort Gelegenheit, die anglophone Kultur kennenzulernen und meine beruflichen Chancen zu verbessern», meint die junge Frau, die mütterlicherseits marokkanische Wurzeln hat.

 

Ein Faible für Krimis

Nach der Matura will Yasmina Grossenbacher an der Uni Lausanne Kriminalistik studieren. Neben den forensischen Wissenschaften umfasst die Ausbildung Disziplinen wie angewandte Physik, Biologie, Mathematik und Chemie. Auch Strafrecht, Kriminologie, Medizin und Ingenieurwesen gehören dazu. «Mir gefällt der multidisziplinäre Ansatz dieses Gebietes», sagt die Bernjurassierin.

Ein Physikstudium an der ETH hat sie verworfen, «weil mir die Anwendungsbereiche zu eng erscheinen». Mit der Wahl der praxisorientieren Ausbildung zur Kriminalistin will die junge Frau etwas bewegen: «Ich werde eine nützlich Aufgabe erfüllen, indem ich meine Kenntnisse in den Dienst der Justiz stelle, und das zählt in meinem Lebensplan.»

Angesichts ihres Berufwunsches ist es nicht verwunderlich, dass sie ein Faible für Kriminalromane hat. Derzeit gilt ihre Aufmerksamkeit zwar der Vorbereitung auf die Matura, aber sie freut sich auf Mussestunden, in denen sie weitere Geschichten über Verbrechen und deren Aufklärung verschlingen darf.

Stichwörter: Physik, Matur, Gymnasium, Biel

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